Vom "Allgäu Land" über "Böhmisches Blut" und "Sweet Caroline" bis zu "We will rock you" reichte das Repertoire, das die Seßlacher Stadtkapelle bei ihrem 22....
Vom "Allgäu Land" über "Böhmisches Blut" und "Sweet Caroline" bis zu "We will rock you" reichte das Repertoire, das die Seßlacher Stadtkapelle bei ihrem 22. Frühlingskonzert im vollbesetzten Sportheim des DJK/FC Seßlach präsentierte. Egal ob Marsch, Polka, TV-Titelmelodien, Musicalhits oder Pop-Ohrwürmer: Die Seßlacher Vorzeigemusiker haben's drauf. War der erste Teil eher traditionellen Stücken wie Polkas oder Märschen vorbehalten, dominierten im zweiten Teil modernere Töne, unter anderem John Miles' Liebeserklärung "Music", "König der Löwen", ein Bon-Jovi-Medley und bekannte Fernsehmelodien.
Kurz vor der Pause gehörte die Bühne allein den Jungmusikern: Hannes Bock (Trompete) aus Heilgersdorf, Lilly Müller (Klarinette) aus Hattersdorf und Max Schoregge (Bariton) aus Hafenpreppach präsentierten sich ebenso wie Jung-Dirigentin Nicole Bohl erstmals dem Publikum. Ellena Bartsch, Lena Engelhardt, Benedikt Heimstädt und Marie Schiegg, die nun den ganzen Abend mit der großen Kapelle musizieren durften, unterstützten sie bei der Premiere. Ein dickes Lob vom musikalischen Leiter Michael Bauer gab es für Engelhardt ebenso wie für Agnetha Merz, Marie Schiegg, Annegret Vogt und Philipp Stark, die alle ihre D1-Prüfung "mit Bravour" bestanden hatten.
Ehrungen für 100 Jahre
Als erstes weibliches Mitglied der Stadtkapelle leistete Ulrike Baumann einst Pionierarbeit. Nun wurde die Flügelhornspielerin für 30 Jahre Musizieren von Werner Pörner, dem Bezirksvorsitzenden des Nordbayerischen Musikbundes, mit der Ehrennadel in Gold ausgezeichnet. "Mit den Damen kam doch eine bessere Kultur in unsere Blaskapellen", gestand der Ahorner. Von der Vorsitzenden Sandra Hildebrand scherzhaft als "Silberpaar" bezeichnet, wurden Alexandra Holzwarth und Alexander Leffer: Da sie mit ihrem Tenorsaxophon beziehungsweise Trompete und Flügelhorn bereits seit 25 Jahren die Kapelle verstärken, gab es für beide die Ehrennadel in Silber. Leffer trägt das goldene Musikabzeichen, "das haben bei uns da oben auf der Bühne nicht viele", lobte Hildebrand. Dass Posaunist Niklas Sebald mit dem "Musikvirus" infiziert wurde, daran ist sein ehemaliger Lehrer Pörner mitschuldig. "Anfangs war sein Instrument noch viel größer als er", erinnerte er sich schmunzelnd. Nun konnte er den Ex-Schüler mit der grünen Ehrennadel für zehn Jahre ehren. Die hat Alfons Neumann längst erhalten. Nachdem der Tenorhornspieler inzwischen neben der Blaskapelle Neundorf auch der Seßlacher Stadtkapelle schon seit zehn Jahren die Treue hält, gab es vom Verein ein besonderes Dankeschön.
"Auf geht's zum Musikfest": Den Titel von Michael Kuhn mochte die Stadtkapelle durchaus wörtlich verstanden wissen: Am 23. September feiert sie ihr 70-jähriges Bestehen mit einer Gala. "Die große Sause gibt es dann zum 75. Jubiläum 2022", versprach Hildebrand. Wer das Frühlingskonzert verpasst hat, muss so nicht lange warten: Ein Wiederhören in Seßlach gibt es bereits beim Gänsplatzfest an Pfingsten (3. und 4. Juni) sowie am Maximiliansplatz beim Seßlacher Altstadtfest am 20. August.
Bettina Knauth