Zum 90. gab es von den Sangesbrüdern ein Ständchen

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Beide Kinder, Tochter Andrea (links) und Sohn Dietmar, lassen den Vater nicht aus den Augen. Und Kurt Kanzogs Schwester Margot (rechts) wohnt auch ganz in der Nähe des Jubilars. Foto: Manja von Nida
Beide Kinder, Tochter Andrea (links) und Sohn Dietmar, lassen den Vater nicht aus den Augen. Und Kurt Kanzogs Schwester Margot (rechts) wohnt auch ganz in der Nähe des Jubilars. Foto: Manja von Nida

"Wenn wir Geburtstag feiern, dann sitzen schnell mal über vierzig Leute zusammen", erzählte Kurt Kanzog an seinem 90. Geburtstag. Am Sonntag hatten alle für...

"Wenn wir Geburtstag feiern, dann sitzen schnell mal über vierzig Leute zusammen", erzählte Kurt Kanzog an seinem 90. Geburtstag. Am Sonntag hatten alle für den Opa und Uropa Zeit: seine beiden Kinder Andrea und Dietmar, zwei Enkel und seine Jüngsten, die Urenkel Ben (4) und Baby Fynn (7 Monate).
In Brieg/Schlesien (Bezirk Breslau) wurde der Jubilar am 25. März 1928 geboren und wuchs mit Schwester Margot auf. Als Kind bastelte er gern und wusste recht bald, was er werden wollte: Flugzeugtischler. Weil daraus nichts wurde, erlernte er den Beruf des Modellschleifers.
1944, als er in den Kriegszeiten gerade einen Lehrgang machte, musste er fliehen. Der Weg führte ihn zu Verwandten. In Hirschberg fand sich die Familie wieder. Zwei Jahre später wurden sie nach dem Krieg aus der Heimat vertrieben und kamen über Bamberg nach Coburg.
Bei der Firma Waldrich konnte Kurt Kanzog seine Lehre endlich vollenden. 1951 lernte der junge Kurt durch Bekannte seine Frau Gerda kennen und gleich ein Jahr später heirateten beide. 1959 wurde Stammhalter Dietmar geboren. Tochter Andrea ließ sich noch drei Jahre Zeit.


Schöne Reise-Erinnerungen

Kurt Kanzog arbeitete für seine Familie, seine Frau verwöhnte alle und erledigte alles, was im täglichen Leben zu meistern war. Viele schöne VdK-Reisen mit seiner Frau bleiben in schöner Erinnerung.
Sein Hobby, Singen im Gesangverein Ketschendorf, pflegte der Jubilar 65 Jahre mit viel Herzblut. Umso mehr freute er sich, als seine Sangesbrüder Hans-Joachim Baluses und Vorstand Erich Kalb ihm bei ihrem Besuch ein Geburtstagsständchen anstimmten.
Seit einem Jahr, nach dem Tod seiner Gerda, lebt der rüstige Senior in seiner schönen Wohnung der Wohnbaugenossenschaft allein. "Meine Frau hatte alles gemacht, sie hatte mir alles abgenommen. Dann musste ich dann alles alleine machen. Da habe ich das erste Mal Geld allein abholen müssen", ist Kurt Kanzog heute richtig stolz, diese Hürde geschafft zu haben.
"Der Papa möchte sich aber viel lieber bedienen lassen. Er liebt den Kontakt in der Bank mit den Menschen", sagt seine Tochter Andrea mit einem Schmunzeln. Sie schaut beim Vater täglich nach dem Rechten, denn sie wohnt im gleichen Haus im Lauersgraben, nur eine Etage drunter.
"Ich gehe noch energisch meine 56 Stufen rauf und runter", freut sich das Geburtstagskind über seine Beweglichkeit, auch wenn sich die Knochen oft melden. Doch an einen Rollator will Kurt Kanzog bloß nicht denken! "Der Vater ist schneller die Treppe runter als ich", bestätigt selbst Sohn Dietmar.