Baumpflanzen werden derzeit so stark wie noch nie bezuschusst. Förster Stefan Müller hatte viel Interessantes zu berichten.
Mithilfe eines Beamen "entführte" der Leiter des Forstreviers Hirschaid, Stefan Müller, die Marktgemeinderäte in die Wälder von Hirschaid. Der Förster, der - wie unlängst berichtet - im ehemaligen Schulhaus gleich gegenüber dem Hirschaider Rathaus sein neues Büro hat, lud die Waldbesitzer ein, von den neuerlichen Fördermöglichkeiten des Staates Gebrauch zu machen. Derzeit würden Baumpflanzen so "stark wie
noch nie bezuschusst", informierte der Forstbeamte: "Wer pflanzen will, soll es jetzt tun!"
Die kostenlose Beratung der privaten Waldbesitzer gehört zu den Standards eines Revierleiters. Er betreue zudem von Kemmern über Bamberg bis Hirschaid auch die Gemeinde- und Rechtler-Wälder, beteilige sich an waldpädagogischen Veranstaltungen der Schulen und nehme hoheitliche Aufgaben wahr, informierte Müller den Marktgemeinderat. Als Beispiel
nannte er Rodungsanträge, die auf seinem Tisch landen. In den Hirschaider Wäldern seien zuletzt bis zu 500 Tonnen Wegebaumaterial verarbeitet worden, um die Forstwege wieder instand zu setzen. Weitere Aufgaben seien das Freischneiden von Lichtraumprofilen und die Verkehrssicherung in den Wäldern gewesen.
Mit der Begründung: "Es darf nicht dazu kommen, dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht!", verwies er auf die allfälligen Durchforstungen der heimischen Wälder. Jüngst seien auf einer 6,5 Hektar großen Fläche 320 Festmeter Holz geerntet worden, davon 176 Festmeter Nutzholz. Nächsten Winter will Müller einen Bestand bei Seigendorf durchforsten lassen. Da die Bäume dort im Durchschnitt schon etwas älter seien, erwartet er einen Ertrag von 370 Festmeter aus 6,5 Hektar Fläche.
Hoffnung auf Einverständnis
Daneben erhofft sich der Förster das Einverständnis der Kommunalpolitik mit der Instandhaltung von Rückwegen. Die Kosten von bis zu 2400 Euro würden mit 60 Prozent aus der Staatskasse finanziert.
Albert Deml von der "Ökologischen Liste" begrüßte den ökologischen Ansatz des Revierleiters. Er vermisste aber Ausführungen zu den Interessen des Naturschutzes. Deml richtete das Augenmerk auf die vielen Feuchtbiotope, die es zu erhalten gelte - und lud den Förster einfach mal zum Bund Naturschutz ein, zu einem Informationsaustausch. Dem schloss sich sofort der Freie Wähler Udo Wüst an, und zwar für die örtliche Jägerschaft: mehr als nur Jägerlatein am Stammtisch. Förster Stefan Müller sagte nicht ab, bat aber um Verständnis, dass er noch im Herbst für etwa zwei Monate nach Niederbayern entschwinden muss, um den dortigen Forstbehörden bei der Aufarbeitung eines verheerenden Sturmes zu helfen.
Kämmerer Christian Kropfelder berichtete dem Marktgemeinderat über die kommunale Wasserversorgung. 2015 entstand ein Jahresgewinn von 16 600 Euro. Zurückzuführen war die positive Entwicklung auf den gestiegenen Wasserverkauf und Einsparungen beim Unterhalt der Anlagen sowie für Energie und Materialbedarf.
Der Gewinn wird zur Deckung des Verlustvortrages verwendet, beschloss der Marktgemeinderat.