Weniger Betriebe, weniger Kühe, weniger Umsatz

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Der Strukturwandel in der Landwirtschaft geht weiter, das zeigt auch die aktuelle Bilanz des oberfränkischen Rinderzuchtverbandes.
Der Strukturwandel in der Landwirtschaft geht weiter, das zeigt auch die aktuelle Bilanz des oberfränkischen Rinderzuchtverbandes.
Foto: Stephan Herbert Fuchs

Für das zurückliegende Zuchtjahr muss der Rinderzuchtverband Oberfranken erneut ein rückläufiges Ergebnis vermelden. Wie aus dem jetzt vorgelegten Jahresbericht hervorgeht, sind die Vermarktungszahlen...

Für das zurückliegende Zuchtjahr muss der Rinderzuchtverband Oberfranken erneut ein rückläufiges Ergebnis vermelden. Wie aus dem jetzt vorgelegten Jahresbericht hervorgeht, sind die Vermarktungszahlen um gut 1600 auf 30 400 Tiere zurückgegangen, der Umsatz verringerte sich um etwa eine Million auf rund 14,9 Millionen Euro.

Als wesentliche Ursachen dafür nennen Vorsitzender Georg Hollfelder aus Litzendorf und Zuchtleiter Markus Schricker die verminderten Kuhzahlen, niedrigere Preise, das Wetter und die Corona-Krise. Das Geschäftsjahr ist nicht identisch mit dem Kalenderjahr. Es beginnt immer am 1. Oktober und endet am 30. September.

Der Rückgang im Gesamtumsatz geht dem Bericht zufolge auf einen wiederum gefallenen Preis bei den männlichen Nutzkälbern und auf die geringeren Stückzahlen zurück. Die Kälbermärkte konnten trotz Corona und ursprünglichem Verbot gehalten werden, bei den Großviehmärkten seien die Termine im März und April abgesagt worden. Von den ursprünglich zehn angesetzten Märkten hätten letztlich nur sieben in gewohnter Weise stattfinden können. Die Bullen seien dafür ab Stall ober per Telefonkonferenz vermarktet worden.

Fleischverzehr rückläufig

Es gebe wohl kaum einen Bereich, der nicht durch Covid-19 beeinflusst wurde und beeinflusst wird, heißt es in dem Bericht. Durch Schließungen der Gastronomie und Behinderungen beim Fleischexport sei auch der Verzehr von Rindfleisch weiter zurückgegangen. Daneben habe es den Schlacht- und Verarbeitungsbereich mit Schließungen und verringerten Schlachtzahlen schwer getroffen. Als weitere Gründe für das rückläufige Ergebnis gelten die anhaltende Trockenheit und die zunehmende Ablehnung von Lebensmitteln tierischen Ursprungs.

Der Rinderzuchtverband Oberfranken hatte im zurückliegenden Zuchtjahr noch 1064 Mitgliedsbetriebe, 61 weniger als im Jahr zuvor. Die Zahl der Herdbuchkühe ist ebenfalls deutlich gesunken, und zwar um 1544 auf nun 66 255. Die Durchschnittsgröße der Betriebe wird mit 62 Kühen angegeben (Vorjahr 60).

Während diese Statistik nur die Kreiszuchtgenossenschaften und die Mitgliedsbetriebe des Rinderzuchtverbandes betrifft, listet der umfangreiche Jahresbericht traditionell auch die gesamte Milchviehhaltung in Oberfranken auf. Hier sank die Zahl der Milchkühe um 2700 auf 82 921.

Unverändert fortgesetzt haben sich auch die Betriebsaufgaben. Wieder 115 Betriebe weniger bedeuten noch 1766 Milchviehhalter in Oberfranken. shf