Diese Quellen am Fuß der Doggerschicht sind im Durchschnitt erheblich schwächer, fließen aber kontinuierlicher. Das ist dem weichen, eher feinporigen Sandstein geschuldet. Es dauert wesentlich länger, bis das Oberflächenwasser ihn durchdrungen hat. Deshalb sprach Schmidtlein aufgrund der örtlichen Erfahrung auch von den drei bis vier Wochen, die zur Erholung des Schüttungsvolumens nötig sind.
Bei einer Wanderung vom Ort Hetzles auf den gleichnamigen Berg kann man die Schichtenfolge durch die unterschiedliche Vegetation gut nachverfolgen. Startpunkt ist die Kohlenplatte. Der Name rührt vom dunklen Gestein, dem Liasschiefer, her, der in einem Hohlweg zum Berg hin offen zutage tritt.
Er soll ölhaltig sein. Umgesetzt wird die Erdölgewinnung heute in den USA durch das sogenannte Fracking.
Die Sandsteinschicht des Dogger erkennt der Wanderer besonders im Frühjahr durch den dichten Bestand am Bärlauch im lichten Laubwald. Man spürt, hier ist das Gelände durch die Schichtquellen feucht.
Auf dieser Gesteinsschicht pflanzten die Hetzleser Eichen an, deren Triebe sie zur Gewinnung von Gerberlohe alljährlich zurückschnitten. Die Kopfeichen entlang des Wegs sind heute ein Naturdenkmal und die Heimat seltener Käfer, die im Holz leben.
Kurz bevor man die Kante des Hetzles erreicht, hat man das Gefühl, durch einen Schotterhaufen zu laufen. Es trügt nicht; Hier liegt loses Kalkgestein in flachen Platten. Die Pflanzenwelt hat sich merklich verändert. Behaarte Blätter, ein Schutz gegen Austrockung, fallen auf. Und zur ihrer Blütezeit verschiedene kalkliebende Orchideenarten.
Hilfe vom Nachbarn
Zum Schutz vor Wassermangel hat sich Hetzles der benachbarten Leithenberggruppe angeschlossen. Sie kann Hetzles aber nur bedingt mit größeren Wassermengen aushelfen, denn auch sie ist an die Grenzen ihrer Gewinnungsmengen gelangt. Allerdings aus ganz anderen Gründen.
Die Leithenberggruppe gewinnt ihr Wasser aus Tiefbrunnen im zweiten Grundwasserstockwerk im Gegensatz zur Stadt Forchheim, die ihr Trinkwasser aus Flachbrunnen im Zweng gewinnt. Sie zapft im ersten Grundwasserstockwerk gewissermaßen die unterirdische Wiesent an. Nur wenige Meter unter der Erdoberfläche fließen hier in reichlicher Menge die Wasser, die im Zentrum der Fränkischen Schweiz durch die hochdurchlässige Kalkschicht gedrungen sind.
Tiefbrunnen bieten mehr Sicherheit gegen Wasserverunreinigungen, weil das Oberflächenwasser wesentlich längere Zeit durch den Untergrund braucht und somit länger gefiltert wird. Die Brunnen liegen im Raum um Kersbach und Effeltrich, in den Hügeln vor der eigentlichen Albstufe, deren Kern zu denselben Gesteinsschichten gehört, wie sie das Gebiet westlich der Regnitz prägen.
Arsen macht Probleme
Das Gestein dort wird Burgsandstein genannt. Zu seinen natürlichen Bestandteilen gehören Arseneinschlüsse. Und genau dieses giftige Mineral macht bei der Wassergewinnung immer wieder Probleme, denn es wird stärker ausgewaschen, je mehr gepumpt wird. Daher müssen immer wieder Brunnen abgeschaltet oder die Entnahmemenge gedrosselt werden, weil die Konzentration Grenzwerte überschreitet.