Wenig Blut, viel Gelächter

1 Min
Helmut Vorndran (l.) unterhielt seine Zuhörer bestens. Foto: L. Händel
Helmut Vorndran (l.) unterhielt seine Zuhörer bestens. Foto: L. Händel

Für reichlich Gelächter sorgte Helmut Vorndran bei der Vorstellung seines neuesten Franken-Krimis "Die Kamuelsfeder", mit der er traditionsgemäß die Lesungssaison bei Bücher-Schmidt in Adelsdorf eröff...

Für reichlich Gelächter sorgte Helmut Vorndran bei der Vorstellung seines neuesten Franken-Krimis "Die Kamuelsfeder", mit der er traditionsgemäß die Lesungssaison bei Bücher-Schmidt in Adelsdorf eröffnete. Der Autor aus Rattelsdorf bei Bamberg, der nun schon zum sechsten Mal zu Gast in der Buchhandlung war, warnte sein Publikum vor: "Das ist mein wahrscheinlich lustigstes Buch - wer auf verzwickte Hintergründe und messerscharfe Ermittlerarbeit hofft, wird heute leider enttäuscht werden."

Viel mehr durften sich die rund 40 Zuhörer amüsieren über die Entstehung des "Sidimuff", eines im Rauschzustand entwickelten Muffins mit äußerst fragwürdigen Zutaten, der seinem Erfinder Sigi Dinkel aber Milliarden einbrachte. Kriminell wird es schließlich, als die Frau dieses fränkischen Milliardärs im Mittelmeer ertrinkt. Gemeinsam mit den italienischen Carabinieri macht sich die neu zum Ermittlerteam gestoßene Andrea Onello an die Aufklärung des Falls - und muss dabei die volle Bandbreite der Umgarnung eines italienischen Commissario ertragen. Der Krimi, der zu gleichen Teilen in Italien und Franken spielt, verbindet in dieser Hinsicht absolut gelungen italienisches Temperament mit fränkischer Verbissenheit.

"Mumienschieben" in Schwabthal

Einstecken müssen in der "Kamuelsfeder" nicht nur die (betagten) Haßfurter Autofahrer, sondern auch Staffelsteiner und Lichtenfelser, deren Dialekt Vorndran als "das Grausamste, das das Fränkische je zu Tage gefördert hat" bezeichnet. Auch der nahe gelegene Ort Schwabthal bekommt sein Fett ab - oder besser gesagt die einzigartige Tanzlokalität, die der Autor nur mit dem Begriff "Mumienschieben" beschreibt. Es war eine blutarme Lesung, dafür gab es Humor en masse. Nicht umsonst bezeichnet Vorndran als ehemaliger Kabarettist seine schriftstellerische Arbeit als "Fortsetzung des Kabaretts mit anderen Mitteln".