Weinberg blieb stabil

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Der heftige Regen vom Wochenende ließ Erinnerungen an die Schlammlawine vom Juni 2002 wach werden. Glücklicherweise ist diesmal in Eltmann alles glimpflich verlaufen.

Kaus Schmitt

Ein heftiges Unwetter ist in der Nacht zum Samstag über den südlichen Kreis Haßberge hinweggezogen - und hat viel Regen gebracht. 46 Liter auf den Quadratmeter waren es, wie Eltmanns Zweiter Bürgermeister Hans-Georg Häfner (SPD) erklärte. Er führt aktuell die Amtsgeschäfte in Eltmann, solange der Bürgermeister Michael Ziegler (CSU) im Urlaub ist.
Der viele Regen hat, wie die Polizei am Wochenende informierte, "oberhalb der Wallburgstraße in Eltmann ein Feld abgespült. Das Erdreich ergoss sich in einer Schlammlawine über die Wallburgstraße. In einer Straßensenke lagerten sich schließlich zirka 25 Kubikmeter Erdreich ab." Die Freiwilligen Feuerwehren aus Eltmann, Limbach und Dippach haben unter Zuhilfenahme von Traktoren die angeschwemmte Erde abgetragen und weggebracht. Alles ist gut ausgegangen.
Das war vor über 15 Jahren nicht so. Damals hatte ebenfalls heftiger Regen von einem Hang oberhalb der Wallburgstraße das Erdreich weggeschwemmt und in einige Häuser gespült. Der Boden kam von einem als Weinberg ausgewiesenen Gelände, das zuvor gerodet worden war. Ein jahrelanger Streit entzündete sich an der Frage, wer schuld an der Katastrophe war.
Der Teil der Wallburgstraße, der im Juni des Jahres 2002 von der Schlammlawine betroffen war, wurde dieses Mal nicht in Mitleidenschaft gezogen. "An dem Weinberg ist nicht ein Gramm runter", schilderte Häfner unserer Zeitung. Der Weinberghang ist bewachsen und blieb deshalb stabil.
Getroffen hat es diesmal den anderen, den südlichen Teil der Wallburgstraße. Auch da wäre nach Einschätzung Häfners vielleicht nichts passiert, wenn nicht die Felder oberhalb der Straße nach der Ernte erst kürzlich bearbeitet worden wären. Der Boden war offenbar locker.
Wasser und Schlamm rauschten die Wallburgstraße herab und sammelten sich in einer Senke vor dem dortigen Hotel. Der Schaden hält sich laut Häfner in Grenzen. Die Feuerwehren, der Bauhof und private Helfer haben nach seiner Darstellung hervorragend zusammengearbeitet bei der Beseitigung des Malheurs.
Es gab noch weitere Erdrutsche, etwa zwischen Roßstadt und Dippach. Auch hier wurde laut Häfner schnell geholfen.