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Was wird aus den Kigas?

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Beim Kindergarten St. Heinrich laufen derzeit die Vorplanungen für eine Sanierung und Erweiterung.
Beim Kindergarten St. Heinrich laufen derzeit die Vorplanungen für eine Sanierung und Erweiterung.

In Steinbach am Wald reichen die Plätze in den Einrichtungen nicht mehr aus. Das Thema erhitzte die Gemüter.

Veronika Schadeck In der Gemeinde wird Familienfreundlichkeit großgeschrieben. Dort gibt es seit Jahren Randzeitenbetreuung, Begrüßungsgeld für Babys, das Betreuungsnetzwerk Lebensqualität für Generation (LQG) wurde im Jahre 2012 vom damaligen Bürgermeister Klaus Löffler und seinem Gremium initiiert.

Doch nun reichen - wie in vielen Gemeinden - die Kindergarten- und Krippenplätze nicht mehr aus. Das kommt auch daher, weil in letzten Jahren der Nachfrage nach Krippenplätzen stärker als kalkuliert zugenommen hat. Die Gemeinde beziehungsweise die Kirche als Träger der Kindergärten Steinbach, Windheim und Buchbach müssen in ihre Einrichtungen investieren. Es ist dabei von einer Summe in Höhe über drei Millionen Euro die Rede.

Nur mit Sondergenehmigung

Bei der Bürgerversammlung in Kehlbach wurde nun die Befürchtung geäußert, dass es hin zu einer Zentralisierung der Kinderbetreuungseinrichtungen in Richtung Steinbach gehe. "Ich finde es schade, dass immer an den Kindern gespart wird", so Sandra Fröba. Der Gedanke, Kinder in andere Gebäude unterzubringen oder eine vorübergehende Containerlösung anzustreben, bezeichnete Dieter Fröba als ein Unding. Somit könne man in der Zukunft Eltern vergraulen. Sechs Millionen Euro für ein Freizeit- und Tourismuszentrum und keine drei Millionen Euro für Kindergärten, so etwas könne er nicht nachvollziehen, meinte Matthias Bayer.

Für Bürgermeister Thomas Löffler und sein Gremium keine leichte Situation. Löffler wies darauf hin, dass alle drei Kindergärten von den örtlichen Kirchenverwaltungen betrieben werden. Auch die Gebäude befinden sich in deren Besitz. Zurzeit gebe es für allen drei Einrichtungen Sondergenehmigungen der Kindergartenaufsicht des Jugendamts. Diese können jedoch ohne bauliche Maßnahmen nicht dauerhaft aufrechterhalten werden.

Löffler zufolge habe man vom Erzbistum erfahren, dass sich die Kirche von den Kindergartengebäuden trennen möchte und diese nach Möglichkeit in den Besitz der Gemeinde überführen möchte. Zudem sei die Kirche nicht mehr wie in der Vergangenheit bereit, bauliche Erweiterungen anteilig mitzufinanzieren.

Da die Grundstücke, auf denen sich die Kindergartengebäude befinden, aus stiftungsrechtlichen Gründen bei der Kirche verbleiben müssen, soll ein Erbbaurecht für die Gemeinde eingetragen werden. Löffler sprach von Investitionskosten für Steinbach in Höhe von 1,8 Millionen Euro, für Buchbach und Windheim von jeweils 750 000 Euro. Die Finanzierung bezeichnete der Bürgermeister als komplex, da sowohl die Mittel des Erzbistums als auch die Zuschüsse der Regierung von Oberfranken nicht beziffert werden können.

105 Kinder werden betreut

Wie seinen Worten zu entnehmen war, besuchen zurzeit 105 Regelkinder (drei bis sechs Jahre), davon 14 von außerhalb der Gemeinde, die Einrichtungen. Weiterhin sind 32 Krippenkinder vorhanden.

Die Kindergartenaufsicht im Landratsamt habe zunächst eine Generalsanierung und Erweiterung des Kindergartens Steinbach gefordert, so der Bürgermeister. Derzeit würden die Vorplanungen erstellt, Anfang Dezember sollen diese dann mit der Kirchenverwaltung, dem Erzbistum und der Regierung abgestimmt werden. Das Gebäude in Steinbach stehe vor allem aufgrund der Brandschutz-Thematik in vorderster Dringlichkeit.

Parallel zur sofortigen räumlichen Entspannung in Buchbach werde zurzeit die verstärkte Nutzung des Mehrgenerationenhauses geprüft. Im Jahr 2021 soll die Bedarfsplanung erneuert und in Folge konkrete Maßnahmen für Buchbach und Windheim erarbeitet werden. Er betonte: "Es ist mir ein Anliegen, nicht zuletzt wegen kurzer Wege, alle drei Kindergärten zu erhalten."

Sandro Selig von der Bau- und Liegenschaftsabteilung beim Erzbistum in Bamberg erklärte, dass dieses nach wie vor Zuschüsse gebe. Voraussetzung sei, dass zuvor alle möglichen Fördermöglichkeiten ausgeschöpft werden. Was die Kindergärten in Steinbach betreffe, sei alles noch offen. Durchaus könne es sein, dass die Kirche bei einem oder zwei Gebäuden Eigentümer bleibe, auch eine Zentralisierung könne ins Auge gefasst werden.