Der zweite Abschnitt des Baugebietes "Roth" ist im Stadtteil Burghausen ein Aufregerthema. Deshalb war es nicht verwunderlich, dass es bei der Bürgerversammlung im Sportheim im Vordergrund stand. Der ...
Der zweite Abschnitt des Baugebietes "Roth" ist im Stadtteil Burghausen ein Aufregerthema. Deshalb war es nicht verwunderlich, dass es bei der Bürgerversammlung im Sportheim im Vordergrund stand.
Der Bebauungsplan an sich sei rechtsgültig, die Bäume seien gerodet, so Bürgermeister Michael Kastl (CSU). Doch dann sei die Hiobsbotschaft gekommen, dass weniger Baugrundstücke als geplant möglich seien, denn das Gebiet sei schwer zu erschließen. Über den Erschließungsplan solle der Stadtrat im Dezember entscheiden.
Das Problem ist bekanntlich die starke Hanglage, wodurch unter anderem eine Straße eine Steigung von fast 20 Prozent habe. "Das würde wahrscheinlich wegen des Preises kein Neubaugebiet für Burghausener werden", fürchtet der Bürgermeister, denn das Bauen am Hang würde sehr teuer.
Der Erschließungsplan für das Baugebiet mit maximal acht bis neun Bauplätzen ist in Arbeit. "Kann sein, dass es gar nicht so schlimm kommt, aber es kann auch sein, dass gar nichts läuft", meinte dazu der Bürgermeister. Eine Bürgerin wunderte sich sehr: "der Hügel war damals schon so steil. Aber das fiel erst auf, als die Bäume weg waren. Das ist das allerletzte. Wird wieder aufgeforstet, wenn nicht gebaut wird?"
Dazu Michael Kastl: "Wenn man gar nicht baut, wird man etwas tun müssen". Man solle nun den Erschließungsplan abwarten, der im Dezember auf den Tisch kommt. Seine Haltung dazu: "Nicht auf Teufel komm raus etwas erschließen, das nicht zu erschließen ist. " Ortssprecher Mario Schmitt beendete das Thema mit der Forderung "wenn das nichts wird, brauchen wir woanders ein Baugebiet."
Die Bürgerinnen und Bürger hatten aber noch einiges mehr auf dem Herzen. Mario Schmitt lobte zunächst, dass ehrenamtlich für die Stadt noch viel geleistet werde, zum Beispiel am Kriegerdenkmal oder beim Sauberhalten der Plakatwand. Damit war aber eine Bürgerin ganz und gar nicht einverstanden: Das seien doch nur ein paar einzelne, die man an einer Hand abzählen könne - "in zehn Jahren ist es, wenn es so weitergeht, den Leuten egal, wenn der Nachbar seine Frau erschlägt". Michael Kastl fand diesen Appell sehr gut, denn auch er ist der Ansicht "es sind immer dieselben, die mithelfen. Heute hast du relativ wenig Nachteile, wenn du nicht in der Dorfgemeinschaft mitmachst."