Nach der Premiere des Stücks "Unbeschreiblich - weiblich" gab es stehende Ovationen.
Katharina Müller-Sanke Wenn am Schluss sogar stehend applaudiert wird, dann müssen die Schauspieler und Macher des Schlosstheaters ja wohl alles richtig gemacht haben. Die Premiere der Thurnauer Schlossfestspiele jedenfalls war mehr als gelungen.
Der Titel "Unbeschreiblich - weiblich" hört sich zwar durchaus lustig an. In Wahrheit steckt aber jede Menge Tiefgang in dem Stück. Das Publikum war angetan.
Das Geschehen spielt sich gänzlich im Therapieraum einer Praxis ab. Der Therapeut, gespielt von Wolfgang Krebs, stellt gezielte Fragen an die anwesenden vier Frauen, doch die therapieren sich teils selbst, teils gegenseitig.
Durch ihre völlig unterschiedlichen Charaktere, Probleme und Lebenssituationen wird sich quasi jede Frau im Zuschauerraum in einer von ihnen oder gar in mehreren wiederfinden. Männer dagegen bekommen ein klareres Verständnis von der weiblichen Denkweise.
Noch zwei Wochenenden
Das Stück beschreibt den Weg der Therapie von der anfänglichen Festgefahrenheit und Unsicherheit bis hin zur Klarheit und dem deutlicheren Blick auf einen selbst. Innerlich und äußerlich sind der Wandel und die Entwicklung der vier Frauen zu erkennen.
Ab und zu kann der Zuschauer lachen, meistens aber nachdenken, mitfühlen, reflektieren. "Unbeschreiblich - weiblich" ist ein Stück von und mit Petra Wintersteller. Es wird im Schlosstheater Thurnau noch an den kommenden beiden Wochenenden gespielt. Die Premiere musste aufgrund der wechselhaften Witterung in den Ahnensaal verlegt werden. Die Veranstalter hoffen, dass die nächsten Aufführungen unter freiem Himmel im unteren Schlosshof stattfinden können.