Andreas Günder (ABB/Interessengemeinschaft) berichtete in der Gemeinderatssitzung über die geplante Einrichtung eines Waldkindergartens in Ramsthal. Mit 15 Mitgliedern sei ein Förderverein gegründet w...
Andreas Günder (ABB/Interessengemeinschaft) berichtete in der Gemeinderatssitzung über die geplante Einrichtung eines Waldkindergartens in Ramsthal. Mit 15 Mitgliedern sei ein Förderverein gegründet worden. Günder selbst wurde zum Vorsitzenden gewählt. Erste Kontakte mit dem Jugendamt seien erfolgt, und wenn man wie geplant im September starten wolle, müsse bis Ende Juli ein pädagogisches Konzept erstellt und eine Leitung für den Waldkindergarten eingestellt sein, erklärte Günder. Anfang Juli sei ein Infotag geplant.
Günder wünschte sich, dass die Gemeinde den Verein zur Einstellung einer Leitung autorisieren soll und eine Anschubfinanzierung übernimmt. Daniel Lohfink (Ramsthaler Liste) fragte, ob der Waldkindergarten den bestehenden Ramsthaler Kindergarten entlastet, weil sich dann ein Neubau erübrige. Martin Thürmer (ABB/Interessengemeinschaft) meint dazu: "Der Waldkindergarten ist keine Entlastung, sondern eine Ergänzung des bisherigen Angebots."
Roland Herterich (ABB/Interessengemeinschaft) möchte unbedingt Einfluss der Gemeinde auf das Konzept des Waldkindergartens haben, wenn diese einen Zuschuss zahlt. Auch Daniel Lohfink kritisiert die Organisation als Verein, weil die Gemeinde hier keine Mitwirkung habe.
Kleinkinder zählen doppelt
Bianca Rettke, die in der Verwaltungsgemeinschaft die Kindergartenverwaltung wahrnimmt, stellte gemeinsam mit Bürgermeister Rainer Morper (ABB/Interessengemeinschaft) klar, dass der Waldkindergarten das Belegungsproblem des bestehenden Kindergartens nicht lösen könne, wenn man allen Kindern einen Platz anbieten möchte. Der Zugang an Kleinkindern, die doppelt gerechnet werden, sei höher als der Abgang von Kinder in die Schule. Andreas Günder bezeichnet die Investition der Gemeinde in den Waldkindergarten als Risikokapital. Ziel sei, dass überwiegend Ramsthaler Kinder ihn besuchen sollen.
Der Bürgermeister machte dann den Beschlussvorschlag, dem Waldkindergarten für das erste Jahr einen Anschubzuschuss von 50 000 Euro zu gewähren und bei Bedarf weitere 30 000 Euro als Darlehen bereitzustellen. Nach einem halben Jahr des Betriebs soll eine Zwischenbilanz gezogen werden. Der Gemeinderat stimmt diesem Vorschlag zu.
30 Jahre alt
Anschließend gab Morper ein Statement zum bestehenden Kindergarten ab. Hier hält er nach 30 Jahren eine Sanierung mit Erweiterung und Anpassung an die aktuellen Anforderungen für erforderlich. Alternativ stehe der vom letzten Gemeinderat bereits beschlossene Neubau an. Um eine bei einem Anbau erforderliche aufwendige Generalsanierung zu vermeiden schlug Roland Herterich vor, die Krippe für Kleinkinder in einem getrennten Gebäude bei gleicher Leitung unterzubringen. Nach Ansicht des Bürgermeisters und einiger Gemeinderäte ist das aber nicht möglich. Die Krippe müsste dann als getrennter Betrieb mit eigener Leitung geführt werden.
Morper möchte, dass sich der neue Gemeinderat mit dem Thema befasst und klärt, ob nun ein Um- oder ein Neubau verfolgt wird. Markus Lomb und Klaus Kemmer forderten, dass sich die Gemeinderäte vor Ort ein Bild über die Situation und den Sanierungsbedarf des Gebäudes machen. Dieser Ortstermin soll in Kürze stattfinden.