Vorfahrt für die Datenautobahn

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Nach anfänglicher Verzögerung geht die Verlegung des Glasfasernetzes in Pettstadt nun zügig voran.

Mit Blick auf die Verlegung der Glasfaser hofft Pettstadt auf einen milden Winter: Noch 100 Arbeitstage, also gut 20 Wochen, werden benötigt, um alle angemeldeten Häuser an die Datenautobahn anzuschließen, berichtete Bürgermeister Jochen Hack (FWG) in der Gemeinderatssitzung. Die Tiefbauarbeiten waren im Sommer durch den überraschenden Abzug der ursprünglich beauftragten Firma in Verzug geraten. Derzeit seien aber 20 Mann im Einsatz, um das Projekt zu verwirklichen.
Ein Montage-Unternehmen aus der Rhön bläst in diesen Tagen wieder die Glasfaser in die erschlossenen Wohngebiete. 274
Haushalte seien bislang mit Leerrohren an die Anlage angeschlossen, 64 Teilnehmer können bereits über die Glasfaser kommunizieren, informierte Hack. Nächste Woche sollen Asphaltarbeiten begonnen werden, um die Kabelgräben wieder zu schließen. Und wenn es das Wetter zulässt, soll überall auch noch die Feinasphaltschicht aufgetragen werden. Ende März bis Ende April nächsten Jahres werden die Tiefbauarbeiten für die Kabelanlage abgeschlossen sein, ergänzt der Geschäftsführer der Bürgernet-GmbH, Roland Hack, gegenüber unserer Zeitung.
Sehr Erfreuliches berichtete der Bürgermeister über die Entwicklung in der Stadtbus-Frage: Nach der fast einmütigen Zustimmung des Kreistags seien nur noch letzte Feinabstimmungen mit den Stadtwerken erforderlich, damit im Sommer 2019 Pettstadt an das Bamberger Stadtbus-Netz angeschlossen werden kann. Für den Betrieb dieser Linie sei eine Genehmigung bis 2024 erteilt worden. In jenem Jahr laufen dann alle Verträge zwischen dem Landkreis Bamberg und den Verkehrsträger aus. Ab dann soll im Kreis alles neu geregelt werden. "Wir werden im Gegensatz zu bisher eine ausgezeichnete Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr
bekommen," versicherte der Bürgermeister.
Unmittelbar bevor steht der Baubeginn am Kinderhort neben der Grundschule. Ein Baukran wurde bereits aufgestellt. Zunächst muss aber noch ein Problem gelöst werden: Auf Anfrage des Bauunternehmers machten die Bayernwerke auf eine Stromtrasse aufmerksam, die durch die Baustelle führt. Zum Glück für Pettstadt war diese unter anderem zwei 20-KV-Leitungen umfassende Anlage im Grundbuch nicht verzeichnet. So müssen die Bayernwerke die Verlegung in die Sandstraße selbst bezahlen, einen fünfstelligen Betrag. Die Gemeinde muss allerdings ihre Kosten für die ebenfalls notwendige Verlegung von Stromkabeln zu den Straßenleuchten tragen, gut 5000 Euro, kündigte der Bürgermeister an. Die Erdarbeiten für die Leitungsverlegung entlang des Schulgrundstücks in der Sandstraße sollen nächste Woche beginnen.
Einmal mehr waren Verunstaltungen des Ortsbilds Thema im Gemeinderat. Diesmal ging es um die Gefahr eines wilden Schrottplatzes am westlichen Ortseingang und um Schuttablagerungen am Standplatz der Wertstoff-Container. Die Gemeindeverwaltung soll sich um Abhilfe bemühen. Manuela Schönhofer (BNL) trug den Wunsch älterer Bewohner vor, die Benutzung des Grüngutcontainers zu erleichtern. Die steile und schwankende Leiter mit schweren Abfallbehältern zu erklimmen, bereite so manchem große Schwierigkeiten. Bürgermeister Hack will daraufhin die
Kreisverwaltung einschalten und in anderen Gemeinden nach
Verbesserungsmöglichkeiten Ausschau halten.


Arztpraxis bleibt vorerst

Auf Frage von Alexander Hummel (CSU) nach der Zukunft der ärztlichen Versorgung Pettstadts teilte Hack mit, dass er vom praktizierenden Arzt eine positive Auskunft erhalten habe. Die Praxis werde noch einige Jahre weitergeführt, so lange es die Gesundheit des schon im Rentenalter angelangten Mediziners zulasse. Hack verwies zudem darauf, dass die Gemeinde im Neubaugebiet bereits einen Bauplatz speziell für einen potentiellen Praxisnachfolger reserviert habe. Und er habe auch schon mal mit einem angehenden Doktor gesprochen, der an einer späteren Niederlassung in Pettstadt interessiert sei, plauderte Hack aus dem Nähkästchen.