Was wäre das Weihnachtsfest ohne Baum und den Duft nach frischen Tannennadeln? Ein Anbieter aus der Region erzählt, wie aufwendig die Baumaufzucht ist und was beim Kauf beachtet werden sollte.
Geschmückt mit Kugeln in allen möglichen Farben, leuchtenden Lichterketten, Lametta oder mit echten Kerzen. Wenn der Baum erst mal steht, ist der Kreativität keine Grenze mehr gesetzt. Doch wo kommt der Baum her und wie wird er zum perfekten Weihnachtsbaum?
"Unsere Bäume kommen aus einer Baumschule in Norddeutschland. Mit vier Jahren werden sie bei uns eingepflanzt", sagt Georg Spielberger, Geschäftsinhaber der Christbaumzucht in Frensdorf. Er ist bereits seit zehn Jahren im Christbaumgeschäft tätig, das er von seinem Vater übernommen hat.
Verzicht auf Chemie
Auf insgesamt 25 Hektar Acker baut Spielberger Blaufichten, Coloradotannen und Nordmanntannen an. "Der Aufwand ist groß. Damit der Baum perfekt wächst, will er den Züchter jeden Tag sehen", sagt der 38-Jährige. "Der Formschnitt ist die Hauptarbeit an den Bäumen, die sich durch das ganze Jahr zieht. Jeder Baum muss einzeln in Form gebracht werden, das nimmt viele Arbeitsstunden in Anspruch." Die meiste Arbeit erledigt Spielberger alleine, nur zur Ernte und in der Verkaufszeit hat er Angestellte zum Schneiden und Verpacken der Bäume.
Der Formschnitt wird nach fünf Jahren durchgeführt. Der Baum wird beschnitten, damit die Kränze nicht zu breit werden. Bei den Frensdorfer Naturchristbäumen werde auf jeglichen Chemieeinsatz am Baum verzichtet. Die Triebregulierung erfolgt mechanisch und ohne Wuchsstoffhormone. Mit einer Zange wird der Baum gezielt verletzt. Dadurch kommt weniger Energie in den Haupttrieb und er wächst nicht so schnell. Die Einkerbungen sind später am Stamm sichtbar. Diese Methode sei wesentlich aufwendiger, da sie doppelt so oft angewendet werden müsse, als es mit dem Einsatz von Chemie der Fall wäre. Allerdings ist dem 38-Jährigen der Mehraufwand wert. Neben den Bäumen muss auch der Acker gepflegt und zwei Mal im Jahr gemäht werden. Nach insgesamt zwölf Jahren ist der Baum dann verkaufsreif.
Regionale Bäume kaufen
Georg Spielberger rät beim Kauf, einen einheimischen Baum zu wählen. Erstens würden so weite Transportwege wegfallen, die das Klima belasten, und zweitens würde der Baum länger halten. Denn je später er geschnitten wird, desto besser. "Da wir ein kleiner Anbieter sind, können wir den Schnittzeitpunkt soweit es geht nach hinten verschieben", sagt Spielberger. Nach dem Kauf sollte der Baum bis zum Aufstellen im Freien gelagert werden. Sobald er in der Wohnung steht braucht er genügend Wasser, Zusätze seien aber nicht nötig. Wichtig sei außerdem, dass der Baum nicht direkt vor einem Heizkörper stehe.
Günstigere Preise
Die Christbäume aus Frensdorf werden ab Samstag, 5. Dezember, verkauft. Die Nachfrage nach Nordmanntannen und Blaufichten sei besonders hoch. Georg Spielberger glaubt, dass in diesem Jahr der Verkauf nach oben gehen könnte, da mehr Leute über Weihnachten zu Hause bleiben würden als sonst. Der Preis würde deswegen aber nicht steigen, im Gegenteil, durch geringe Nebenkosten können die Bäume in diesem Jahr sogar etwas günstiger verkauft werden. "Die meisten Bäume werden in einer Länge von 2,20 bis 2,30 Metern, also in etwa Zimmerhöhe, gekauft. In dieser Größe kann ein Baum ab 35 Euro erworben werden", sagt der Geschäftsführer.
Am 5. und 6. Dezember steht wieder das Verkaufswochenende zwischen Obergreuth und Frensdorf an. Dort können die Kinder zwischen den Bäumen herumtoben, während die Eltern den perfekten Baum aussuchen. Dieses Jahr muss allerdings auf den Mindestabstand geachtet werden. Eine genaue Beschreibung und wo die Bäume der Baumschule Spielberger ansonsten verkauft werden, kann auf der Internetseite https://georg-spielberger.de/ nachgelesen werden.