Notfallversorgung Ähnlich wie in Hammelburg bestehen auch im Rest des Landkreises Lücken. Die betroffenen Ärzte sehen zwar keine akute Notlage, äußern aber konkrete Wünsche zur Verbesserung.
Prof. Dr. Emanuel Fritschka ist Notarzt aus Leidenschaft. Im Schnitt fährt der Bad Brückenauer monatlich 25 Einsätze; es können aber bis zu 50 werden. Auch an Silvester wird Fritschka voraussichtlich im Einsatz sein. Übers Jahr gesehen, teilt sich der Bad Brückenauer die Notarztdienste mit drei Kollegen.
Dass eine Studie des Instituts für Notfallmedizin und Medizinmanagement der Uni München für den Bereich Bad Brückenau, der im Wesentlichen dem Altlandkreis entspricht, dennoch viele Fehlstunden (1735 im Jahr 2021) ausweist, sieht der Facharzt für Innere Medizin nicht als problematisch an.
"Die Notarztversorgung ist immer abgedeckt; das System ist nicht gefährdet durch Personalmangel", sagt der Bad Brückenauer. Es finde sich immer Ersatz aus den Bereichen Bad Kissingen, Hammelburg oder gar Schweinfurt. Umgekehrt fahren auch Bad Brückenauer Notärzte in diese Bereiche, wenn auch in geringerem Maße.
Fritschka verweist auch auf Entlastung durch die beiden Bereitschaftsärzte - einer ansässig in der Bereitschaftspraxis am Helios St. Elisabeth-Krankenhaus (Eli) in Bad Kissingen, der andere mobil unterwegs im gesamten Landkreis. Zudem fliege der Rettungshubschrauber, wenn kein Notarzt verfügbar sei.
Dennoch ist auch Emanuel Fritschka nicht wunschlos glücklich. Gut fände er, wenn noch ein Kollege aus der Franz-von-Prümmer-Klinik zum Brückenauer Team stoßen würde. Auch sei das Interesse von Schweinfurter und Würzburger Kollegen, draußen auf dem Land Notarztdienste zu schieben, gering, bestätigt er die Aussage seines Euerdorfer Kollegen Markus Holleber.
Wieviele Ausfallzeiten vergangenes Jahr in Bad Kissingen und Umgebung aufgelaufen sind, kann der dortige Notarzt-Obmann Tobias Bohn nicht genau sagen. "Es sind aber nicht so viele."