Am 30. Dezember 1918 schlug die offizielle Geburtsstunde des Heimgartenvereins Untersteinach. Zur ersten Generalversammlung des bereits im April des gleichen Jahres gegründeten Vereins waren 20 Mitgli...
Am 30. Dezember 1918 schlug die offizielle Geburtsstunde des Heimgartenvereins Untersteinach. Zur ersten Generalversammlung des bereits im April des gleichen Jahres gegründeten Vereins waren 20 Mitglieder gekommen. Die Sitzung leitete Vorsitzender Georg Angermann. Es wurde beschlossen, beim Mitglied Georg Pöhner ein Darlehen über 600 Mark aufzunehmen, um die Schulden des Vereins zu tilgen.
Auf der Deckblattseite des Protokollbuchs, für das der zweite Vorsitzende und Schriftführer Martin Kummer zuständig war, sind die verzierten Worte "Mit Gott" zu lesen.
Der schreckliche Erste Weltkrieg war nun "Gott sei Dank" zu Ende. Laut Satzungsbüchlein wurde der Verein bereits im April 1918 gegründet. Aber zu der Zeit wütete noch der Krieg. Wohl deshalb sind von den Anfängen des Vereins keine Unterlagen mehr vorhanden.
Der Zweck des Zusammenschlusses wird in der Satzung wie folgt beschrieben: "Der Verein ... macht es sich zur Aufgabe, Grundstücke zu pachten, um auf denselben Familien- oder Heimgärten anzulegen und diese an die Bewohner von Untersteinach zu verpachten."
Unter Paragraf 3 steht: "Jedes Mitglied hat außer seinem Pachtgeld einen Jahresbeitrag von 60 Pfennig zu entrichten." In der Gartenverordnung ist auch noch vermerkt: "Jeder Garteninhaber ist insbesondere auch zur Beseitigung samentragenden Unkrautes verpflichtet. Zweckloses Vergeuden von Wasser ist zu vermeiden."
Die heute 93-jährige Frieda Schubert weiß noch recht viel von den Anfängen des Vereins. Vor allem aus Erzählungen. Zum Jahreswechsel 1933/34 hatte der Verein 47 Mitglieder. Während des Zweiten Weltkriegs kam es vor, dass Früchte in der Nacht aus dem Heimgarten gestohlen wurden. 1952 kostete ein Gartenanteil 2,40 Mark pro Jahr.
Bei der Generalversammlung am 20. April 1958 hatte der Verein 42 Mitglieder. Der Gartenanteil kostete drei Mark. Es wurde beschlossen, dass jeder Gartenpächter eine Arbeitsleistung von zwei Stunden im Jahr einzubringen hatte. Andernfalls musste er zwei Mark in die Vereinskasse zahlen.