Seßlach — Stellen Sie sich vor, Sie müssen sich beim Essen ganz aufs Riechen, Schmecken und Fühlen verlassen. Immer mehr Gäste möchten diese Erfahrung im Seßlacher Pörtnerhof mache...
                           
          
           
   
          Seßlach  — Stellen Sie sich vor, Sie müssen sich beim Essen ganz aufs Riechen, Schmecken und Fühlen verlassen. Immer mehr Gäste möchten diese Erfahrung im Seßlacher Pörtnerhof machen, im Rahmen der VHS-Veranstaltungsreihe "Genießen im Dunkeln". Seit der ersten Staffel im Jahr 2011 haben sich die Teilnehmerzahlen und Einnahmen mehr als vervierfacht. Bei der fünften Neuauflage kredenzte Stefan Sauerbrey den Gästen unter anderem Kürbis-Ingwer-Suppe, Wolfsbarschfilet mit Dijon Senf-Honig-Sauce und Kartoffel-Sellerie-Püree. 
Zunehmend stellen Unverträglichkeiten und Sonderwünsche den Koch bei der Zubereitung vor Herausforderungen. "Zettel unter den Gloschen sollen beim Servieren der Verwechselung vorbeugen, in Schwarz-Weiß geschrieben lassen sich diese mit den Nachtsichtgeräten lesen", schilderte Sauerbrey die Lösung des Problems. 
"Manche Gäste essen auch, was sie sonst nicht mögen", hat der Pächter des Pörtnerhofs festgestellt. Im Dunkeln ändere sich das Geschmacksempfinden. 
Die Servicekräfte sind nicht nur beim Servieren gefragt. Sie geben Hilfestellungen beim Essen, unterhalten und inspirieren die Gäste mitunter sogar zum Singen. 
Von Oktober 2014 bis März dieses Jahres kamen 507 Mit-Esser zu den Dunkeldinnern. Da jeweils fünf Euro des Eintrittsgelds an die Würzburger Blindeninstitutsstiftung abgeführt werden, konnten Pächter Stefan Sauerbrey und VHS-Geschäftsführer Rainer Maier nun einen Spendenscheck über 2535 Euro an Barbara Knötig überreichen. 
Wie die stellvertretende Institutsleiterin informierte, fließt das Geld in einen neuen Schulweg: Im Zuge der Generalsanierung der Graf-zu-Bentheim-Schule in Würzburg wird mit auffälligem roten Belag und tastbarem Bodenleitsystem ein von der Straße abgesetzter Weg angelegt, damit die Schüler zukünftig sicherer zum Unterricht gelangen können. Während auf dem alten Weg viele Schüler geführt werden mussten, könnten sie auf einem klarer strukturierten Weg alleine gehen, erläuterte Sabine Tracht. Die Projektkosten in Höhe von 250 000 Euro trage allein das Blindeninstitut, da es sich um eine Investition auf Privatgelände handelt.
  bek