Trebgasts finstere Gestalten

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Heute sind sie wieder unterwegs: Die zehn Jungs aus Trebgast, die mit der "Strohberta" einen alten Brauch pflegen, der immer einem guten Zweck dient. Das Geld, das während des Tages eingesammelt wird, kommt in diesmal der Schule zugute. Fotos: Dieter Hübner
Heute sind sie wieder unterwegs: Die zehn Jungs aus Trebgast, die mit der "Strohberta" einen alten Brauch pflegen, der immer einem guten Zweck dient. Das Geld, das während des Tages eingesammelt wird, kommt in diesmal der Schule zugute. Fotos: Dieter Hübner
Das "Christkindla" in der Maske.
Das "Christkindla" in der Maske.
 

Brauchtum  Am Heiligen Abend ist die "Strohberta" unterwegs. Auf ihrer Tour, bei der sie Spenden sammeln, brauchen die zehn Jungs Kondition. Der Erlös kommt in diesem Jahr der Schule zugute. Die Rektorin weiß schon, wohin das Geld fließt.

von unserem Mitarbeiter Dieter Hübner

Trebgast — Vor allem eine gute Kondition wird von den zehn Jungs verlangt, die heute ab 10 Uhr morgens wieder mit lautem Getöse im Ort unterwegs sind und einen alten Brauch aufrechterhalten. Und noch eine Voraussetzung müssen sie erfüllen: Sie dürfen nicht verheiratet sein.
Die Rede ist von der "Strohberta", die am Heiligabend mit ihrem Gefolge durch die Treb gaster Straßen zieht: Vorneweg zwei Polizisten, der Schlotfeger und das Christkindla, die mit viel Lärm und Geschrei die Gruppe schon von weitem ankündigt. Dazu gehören noch zwei Sackträger, Männla und Fraala und natürlich die Hauptfigur, die "Strohberta" mit ihrem Treiber. Der ist aber eher ein Führer, denn mit ihrem dicken Strohgewand ist die "Berta" in ihren Bewegungen sehr eingeschränkt und behindert.
Für ihr Erscheinen und ihre guten Wünsche wird die wilde Horde mit unterschiedlichen Spenden belohnt: Teils in flüssiger und fester Form zur Stärkung, aber auch in harter Währung. Dafür hält der Schlotfeger immer eine Geldbüchse bereit.

Schon einige Ideen

Der Erlös ihrer langen Tagestour - früh um 6 Uhr beginnt das Einkleiden, bis spät abends ist die Truppe unterwegs - soll dieses Jahr den Kindern der Grundschule zugutekommen. Rektorin Sabine Hofmann freut sich darüber sehr und hat auch schon einige Ideen für eine sinnvolle Verwendung: Der Eingangsbereich, in dem sich die Kinder morgens von 7.15 Uhr bis zum Unterrichtsbeginn um 7.30 Uhr unter Aufsicht aufhalten, soll mit ein paar kleineren Sitzmöbeln zweckmäßiger und angenehmer gestaltet werden. Die Halle wird bei schlechtem Wetter auch für die Innenpause genutzt.

Sitze für den Pausenhof nötig

Auch im Pausenhof sieht die Rektorin noch Bedarf an Ruhe- und Sitzgelegenheiten. "Bisher sitzen die Kinder immer auf der Steintreppe vor dem Eingang. In diesen überdachten Bereich würde gut eine Eckbank passen", erläutert Hofmann. Am liebsten wäre ihr da ein Maßanfertigung, die genau reinpasst, nicht irgendeine vorgefertigte Parkbank. Umgesetzt werden soll die Maßnahme dann im kommenden Frühjahr.