von unserem Mitarbeiter KArl-Heinz Frank Effeltrich — An Ideen für eine Neugestaltung des Rathausgrundstücks und der Ortsmitte fehlte es den Studenten der Technischen Universität N...
von unserem Mitarbeiter KArl-Heinz Frank
Effeltrich — An Ideen für eine Neugestaltung des Rathausgrundstücks und der Ortsmitte fehlte es den Studenten der Technischen Universität Nürnberg nicht. Sie präsentierten ihre in einem Wettbewerb erarbeiteten Vorstellungen einer künftigen baulichen Ortskernentwicklung dem Gemeinderat.
Dabei machte die wissenschaftliche Leiterin des Projekts, Prof. Nadja Letzel, deutlich, dass es dabei nicht um eine abgeschlossene Architekturarbeit gegangen sei, sondern in erster Linie das Erarbeiten gestalterischer Ideen und Denkanstöße im Mittelpunkt der Betrachtungen stehen sollten. Dabei sollten auch die gewachsene Ortsgeschichte seit der ersturkundlichen Erwähnung Effeltrichs 1174, der vorhandene bauliche Bestand und die Natur berücksichtigt werden.
Es ging einmal mehr um das Aussehen und die Nutzung des 2011 von der Gemeinde für über eine Million Euro von der örtlichen Obstbaugenossenschaft erworbenen Rathausgrundstücks. Mit wechselnden Bürgerentscheiden war eine Bebauung bisher ausgebremst worden. Im Gemeinderat waren auch Nutzungen als Ärztehaus, Seniorenheim oder als zentraler Dorfplatz gehandelt worden. Auf Anregung des früheren Zweiten Bürgermeisters Bernd Nägel (CSU) war die TU Nürnberg mit ins Boot geholt worden.
Für die Neuigkeit des Abends sorgte allerdings Richard Malter, der ankündigte, dass die Obstbaugenossen auch ihr zweites, 3350 Quadratmeter großes und bisher als Parkfläche genutztes Grundstück verkaufen möchten; nur eine Straße trennt es vom Rathausgrundstück.
Die Studenten sollten sich bei ihren Arbeiten vor allem daran orientieren, wie viel neue Baum asse die beiden Brachflächen vertragen könnten. Dazu hatte die Gemeinde als mögliche Nutzungsvarianten unter anderem eine Gemeindeverwaltung mit Bürgertreff, ein Ärztehaus, ein betreutes Wohnen mit Tagesstätte, Familienwohnungen oder auch einen Wochenmarkt mit Einkaufsmöglichkeiten genannt. Aber auch die Lärmbelastung der Forchheimer Straße sowie eine mögliche Umnutzung des alten Rathauses sollten in die Überlegungen einfließen.
Die Sieger des Wettbewerbs, Alexander Hofmeier und Sebastian Wening, sehen eine bauliche Zukunft für den Ortskern in einer Bebauung mit zehn Häusern. Eine Mischung aus Rathaus als alter Bausubstanz mit Zeitzeugencharakter und neuen Gebäuden mit großräumiger und heller Struktur solle entstehen. Angereichert mit Ärztehaus, Apotheke und Gastronomie würde das dörfliche Wohnen rund um den Dorfplatz, den erlebbaren Mittelpunkt des Orts bilden.
"Gemeinschaft und Wohnen im Quartier" mit einer alleenartigen Bebauung auf beiden Seiten der Forchheimer Straße sicherte Stepanie Förtsch und Patrick Treuting den zweiten Preis für ihren Vorschlag. Auf der Achse Kirchenburg und Linde als Dorfmittelpunkt sowie dem Rathausbereich als gelebter Ortsmitte solle man sich an der bestehenden Bebauung orientieren, Altes sinnvoll mit einer zeitlos modernen Neubebauung ergänzen. Dabei würde dem Verwaltungshaus mit Arztpraxen, Apotheken und weiteren Geschäften im Zusammenhang mit einer Wohnbebauung als Mehrgenerationshäusern die Funktion eines zentralen Lebensmittelpunkts für die Effeltricher gleichkommen.
Allen vorgestellten Ausarbeitungen aber war der Gedanke gleich, einen Ort für Jung und Alt zu gestalten, mit einem zukünftigen Marktplatz. Das solle umrahmt werden von vier Gebäudeblöcken, ergänzt durch ein neues Rathaus, Ladenzeilen und betreutes Wohnen für Senioren. Wieder ein anderer Student verglich Effeltrich mit einer Perlenkette mit aufgereihten Sehenswürdigkeiten und einer freien Fläche vor dem Rathaus.
Wer die Ergebnisse des Wettbewerbs betrachten möchte, hat dafür noch bis Ende September zu den üblichen Öffnungszeiten der Rathausverwaltung Gelegenheit.