Gemeinderat Muss für die Sanierungsarbeiten ein Architekt eingeschaltet werden? Im Pretzfelder Gremium war man uneins.
Die Sanierung eines Mietshauses in Wannbach, das der Marktgemeinde gehört, führte in der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderates Pretzfeld zu Diskussionen. Erste Bürgermeisterin Rose Stark (SPD/Ökologen) informierte das Gremium, dass weitere Sanierungsmaßnahmen notwendig seien: "In der aktuellen Form ist das schwer zu vermieten. Da muss noch einiges getan werden, denn wir haben Interessenten, die das mieten wollen."
Entweder könne ein Kleinunternehmer die Maßnahmen durchführen oder es müssten Angebote für die verschiedenen Gewerke eingeholt werden. Dritter Bürgermeister Gerhard Kraft (FW) fragte, wer der Kleinunternehmer sei, den die Verwaltung mit der Aufgabe betrauen wolle.
Schriftführer Christian Mayer, der in der Verwaltung für Bauanträge, das Ordnungsamt und Gewerbesteuer zuständig ist, antwortete, dass es sich um die Firma Dusold handle, mit der er "üblicherweise" zusammenarbeite.
Die Räte sollten laut Sitzungsvorlage entscheiden, dass ein Briefkasten angeschafft, das Treppenhaus gestrichen, neue Bodenbeläge gelegt und Toiletten und ein Bad saniert werden sollen. Fliesen und Sanitärgegenstände sollen durch die Verwaltung in einem Baumarkt besorgt werden.
Jürgen Kaiser (CSU/BB) wunderte sich, denn wenn die Verwaltung die Materialien kaufen will, warum könne die Fliesen dann nicht ein Handwerker aus Pretzfeld verlegen. Zweiter Bürgermeister Walther Metzner (WPA), der sich bei einer Begehung ein Bild gemacht hatte, versuchte zu beschwichtigen und erklärte, dass die Maßnahmen notwendig seien.
Die Bürgermeisterin meinte, dass die Marktgemeinderäte entscheiden müssten, ob sie einen oder mehrere Handwerker beauftragen wollen und wies darauf hin, dass bei mehreren Unternehmern ein Architekt beauftragt werden müsste, der Angebote einholen würde. Darüber wunderte sich Gerhard Kraft, denn seiner Ansicht nach könnte man die Handwerker vor Ort auch einfach fragen. Stark wies darauf hin, dass das aufwendig sei und sie keine Zeit habe, Aufmaß zu nehmen und Angebote einzuholen.
Jürgen Kaiser warf ein, dass die Verwaltung für den Kleinunternehmer ja auch die Fliesen und Sanitärgegenstände besorgen und das Design vorgeben würde, und verstand nicht, warum man den Handwerkern vor Ort nicht eine Chance gebe und warum in dem Fall ein Architekt nötig sei.