Bauen Jetzt kann's losgehen. Mit seinem Grundsatzbeschluss hat der Gundelsheimer Ge- meinderat den Weg für ein gut vier Hektar großes Baugebiet frei gemacht.
von unserem Redaktionsmitglied
Anette Schreiber
Gundelsheim — Lange und intensiv hat sich der Gundelsheimer Gemeinderat mit der Weiterentwicklung des Ortes und insbesodere der Ausweisung neuen Baulandes befasst. Denn Gundelsheim sieht sich latent mit der Nachfrage nach Bauland konfrontiert. Mit dem Beschluss ist nun alles offiziell, der Startschuss für ein Wachstum am nordwestlichen Ortsrand gefallen: Gut vier Hektar Bauland werden Häuslebauern im Anschluss an das bestehende Baugebiet "Nord-West" zur Verfügung stehen. Der Beschluss zur Aufstellung des Bebauungsplanes "Nord-West II" steht damit am Beginn des nötigen Verfahrens.
Den Sachverhalt erläuterte Bauamtschef Ottmar Schmaus. Demnach ist dafür auch eine Anpassung des Flächennutzungsplanes, der in dem Bereich von Gundelsheim "Nord-West II" bislang nur landwirtschaftliche Flächen (Wiesen und Äcker vorsieht) nötig.
Eigentlich möchte der Gemeinderat den aus dem Jahre 1983 stammenden Flächennutzungsplan komplett überarbeiten, an neue Gegebenheiten und Bedürfnisse anpassen lassen. Das ist aber, wie die Gespräche am Landratsamt und insbesondere mit Kreisbaumeisterin Gabriele Pfeff-Schmidt ergeben haben, für dieses Vorhaben weniger ratsam.
Da es Jahre dauert, wie Bürgermeister Jonas Merzbacher rekapitulierte. Zwar soll der Flächennutzungsplan komplett überarbeitet werden. Damit aber das neue Baugebiet zeitnah verwirklicht werden kann, soll er einstweilen nur in dem erforderlichen Bereich geändert werden. Dies in einem Verfahren, das parallel zum Bebauungsplanverfahren läuft.
In dem künftig neu aufzustellenden Flächennutzungsplan, so ein weiterer Teil des Beschlusses, soll die bisher für Gewerbeansiedlungen vorgesehene Fläche bleiben wie bisher.
Derzeit ist ein Areal von fast vier Hektar erschlossen, wobei zwei Grundstücke noch zu vergeben sind. An Reserven für Gewerbe bestehen dann noch einmal gute fünf Hektar. Im Gremium war überlegt worden, auf diese zu verzichten, angesichts der bislang zähen Bebauung. Nach Anraten der Kreisbaumeisterin ist es sinnvoller, die Gewerbeflächen im Plan zu lassen, da es schwieriger werde, die neu auszuweisen, falls später Bedarf bestehe.
In der offenen Aussprache stellte der Bürgermeister auch noch einmal die Möglichkeit zur Diskussion, "die Gewerbeflächen-Reaserve in Flächen für Wohnbebauung zu ändern". Davon nahm das Gremium insbesondere auch nach den Ausführungen von Werner Deinleins (CSU) Empfehlung aus dem Bauausschuss Abstand. Gründe seien Einschränkungen für das Gewerbe ebenso wie für Häuslebauer, die sich aus dieser Nachbarschaft ergäben.
Zudem wird die Kreisstraße und der Leitenbach hier als Beeinträchtigungen betrachtet.
Geschlossenheit Geschlossen trägt das Gremium die Beschlüsse zu Flächennutzunsgplan und Neubaugebiet. Auf Nachfrage erklärte Merzbacher, dass es nun nur darum gegangen sei, das neue Baugebiet an sich festzulegen. Die Gemeinde würde die Flächen insgesamt erwerben. Die nördlich davon liegenden Grundstücksteile blieben bei den bisherigen Besitzern. Wer von denen im neuen Gebiet bauen möchte, soll dies in etwa auch auf seiner Fläche können, war eine weitere Antwort.
Bauwillige werden in Gundelsheim überdies noch einmal drei weitere Bauplätze finden. Durch die Änderung des Bebauungsplanes "Westlicher Rothenbühl - Dorfäcker" wird eine für die Friedhofserweiterung gedachte Fläche zu Bauland. Den Bedarf an Friedhosflächen sieht der Gemeinderat auch so gedeckt.