Flüssig und fließend, fest und kristallin oder gasförmig und schwebend - das nasse Element stand am Sonntagabend im Mittelpunkt des Dreikönigskonzerts des Musikvereins Zeyern.
Zeyern — Wind und Wellen, erhabene Gletscher, tiefblaues Meer, Regen und Schneegestöber - es waren starke Klangbilder, die die begeisterten Besucher des Dreikönigskonzerts unter dem ebenso beschwingten wie einfühlsamen Dirigat von Kathrin Motschenbacher erleben durften. Zum Motto "Klänge des Wassers" verschmolzen wunderbare Kompositionen und großes musikalisches Können zu sprudelnd-fließenden Klängen betörender Schönheit.
Die Erhabenheit der Gletscher, die Weiten der Arktis aber auch die Klage über das Ausmaß der fortschreitenden Schmelze und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft - ein Hauptwerk des Konzerts war das eindringliche Stück "Schmelzende Riesen", das sich einem brandaktuellen Thema, der Klimaveränderung, widmet - ein wahres Wechselbad der Gefühle und zugleich ein Appell für einen sensibleren Umgang mit unserer Umwelt!
Zu einem weiteren Programmhöhepunkt geriet "The States of Water" über die Aggregatszustände des Wassers, wobei - im Sinne einer konzertanten Wettererzeugung von Regen, Schnee und Eis - das gesamte klangliche Spektrum des Orchesters zum Einsatz kam.
Beim mitreißenden Soundtrack "Fluch der Karibik" ließen die Aktiven Piratenkapitän Jack Sparrow in atemberaubender Geschwindigkeit, aber auch auf sanften Wellen durch die Rodachtalhalle segeln. Zauberhafte Momente erlebte das Publikum beim Eintauchen in die Welt der kleinen Meerjungfrau "Arielle". Der Straußsche Walzer "An der schönen, blauen Donau" ist auch nach 150 Jahren akustisches Kulturgut sondergleichen.
Nicht fehlen beim Dreikönigskonzert dürfen Traditionsmärsche. Die Zuhörer durften sich diesmal über den spritzigen Programmauftakt "Unter der Admiralsflagge" von Julius Fucík freuen sowie - als Eröffnung des zweiten Konzertteils - "Hands across the Sea" von John Philip Sousa, wobei erstmals das neue Sousaphon des Orchesters zu Einsatz kam.
Gefeiertes "Goldkind"
Bravo-Rufe gab es für den Solo-Auftritt des jüngsten "Goldkinds" des MV, Zoe Stadter. Die 14-Jährige war die jüngste Teilnehmerin des letztjährigen D3-Lehrgangs des Nordbayerischen Musikbunds (NBMB) und zugleich die Beste an ihrem Instrument, der Klarinette.
Konzerthighlights waren die Gesangsstücke. Martin Hannig trat mit viel Gefühl und mächtig Power in der Stimme in die Fußstapfen von Michael Bublé ("Cry me a River"), während die warmen Stimmen der Schwestern Kristina und Victoria Schnappauf beim musikalischen Dialog des 80er-Jahre-Hits "When the Rain begins to fall" prächtig harmonierten.