Ständala und ein Fest am Schloss

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Eine Detailaufnahme aus der Hauptfassade des derzeit noch verhüllten Schlosses Ketschendorf Foto: Martin Koch
Eine Detailaufnahme aus der Hauptfassade des derzeit noch verhüllten Schlosses Ketschendorf Foto: Martin Koch

Im Coburger Stadtteil Ketschendorf wird an diesem Wochenende wieder Kirchweih gefeiert.

Die Kirchweih am ersten Sonntag im September in Ketschendorf orientiert sich am Feiertag Mariae Geburt. Das ist das Patrozinium des Kirchspiels Seidmannsdorf, zu dem Ketschendorf bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts gehört hatte. Mit der vom bekannten Baumeister Prof. Hans Busso von Busse erbauten St.-Lukas-Kirche am Ketschendorfer Hang besitzt der Stadtteil seit 1969 ein eigenes Gotteshaus.

Im Jahr 1075 wurde Ketschendorf das erste Mal urkundlich erwähnt. 1934 endete die Ketschendorfer Selbstständigkeit, seitdem gehört Ketschendorf zur Stadt Coburg. Optischer Mittelpunkt ist das neugotische Schloss. Es ist in seiner heutigen Form vom Coburger Architekten Georg Rothbart 1868 errichtet worden. Der Vorgängerbau wurde bereits 1803 und 1804 erbaut. Das zweite Schloss diente unter anderem der Sängerin Rosine Stoltz, einer Mätresse von Herzog Ernst II., als Wohnsitz. Vor wenigen Jahren hat der Coburger Kompressorenhersteller Kaeser das Schloss erworben und lässt es derzeit umfangreich sanieren. An das Schloss schließt sich der idyllische Schlosspark an.

Der Bürgerverein Ketschendorf lädt morgen, Freitag, 31. August, ab 17 Uhr zu Beginn der Kirchweih zum "Merchessen", also Rindfleisch mit Kren und Coburger Klößen, in sein Vereinsheim, das ehemalige Sportheim im Schlosspark, ein. Am Samstag ziehen die Ketschendorfer Kirchweihmusikanten durch den Stadtteil und spielen ihre Kerwaständala. Los geht's am Vormittag im Neubaugebiet Mühlleite zwischen Pelzhügel und Buchberg. Später gibt es ein kleines Standkonzert im Innenhof der Wohnbau-Häuser, die Ständala werden dann im Altort Ketschendorf fortgesetzt. Die Ketschendorfer Bürger werden gebeten, die Tradition der Kirchweihmusik durch ihre Teilnahme zu unterstützen. Buntes Kirchweihtreiben herrscht an allen Tagen auch in den Robert-Kennedy-Anlage.

Der Pfarrgottesdienst am Kirchweihsonntag, 2. September, beginnt um 10 Uhr in der Lukaskirche. Predigerin ist Pfarrerin Susanne Thorwart. Vorher lädt die Lukaskirchengemeinde um 9 Uhr zum gemeinsamen Frühstück ein. Langschläfer können dann um 10.45 Uhr an diesem Sonntag in der Kapelle des Klinikums mit Prädikantin Petra Heeb den Gottesdienst feiern.

Am Kirchweihmontag gibt es wieder einen richtigen Frühschoppen im Bürgervereinsheim im Schlosspark. Die Mitglieder des Bürgervereins servieren dazu nach bayerischer Tradition Weißwürste mit süßem Senf und Laugenbrezen. Alternativ oder kumulativ gibt es auch marinierte Heringe mit gekochten Kartoffeln. Dazu schmeckt natürlich auch ein leckeres Seidla Bier aus einer Coburger Landbrauerei. Los geht der Kirchweihfrühschoppen um 10 Uhr. mako