Von 13 Sitzen schrumpft die bislang stärkste Fraktion auf nur noch acht. Die CSU konnte ihr Ergebnis (mit JU) halten. Acht Gruppierungen sind im neuen Stadtrat vertreten.
Bernhard Panzer Die SPD musste kräftig Federn lassen bei der Stadtratswahl am Sonntag. Von bisher 13 Sitzen fiel die Mehrheitsfraktion zurück auf acht. Und ist damit gleichauf mit der CSU. Diese wiederum kann sich über zwei weitere Sitze freuen, die ihre Jugendorganisation mit ihrer eigenen Liste erreicht hat.
Acht Listen vertreten
Acht Gruppierungen werden in den neuen Stadtrat einziehen, sollte sich bei der letzten Überprüfung des Ergebnisses nichts mehr ändern. Das ist eine Konstellation, die den Bürger vielleicht freut, weil es bunter und gemischter ist. Für den künftigen Bürgermeister wird es damit allerdings sicher nicht leichter werden.
Amtsinhaber German Hacker (SPD) hätte sich gerne weiterhin stabile Verhältnisse gewünscht. Man habe im Wahlkampf versucht, einer Zersplitterung entgegenzutreten. "Das ist nicht eingetreten", sagte Hacker, der am 29. März in die Stichwahl muss. Dass künftig acht statt fünf Gruppierungen im Stadtrat vertreten sein werden, das mache das "Finden von Mehrheiten" nur schwieriger.
Gegen das Dagegensein
Beim Suchen nach Gründen für die deutlichen Verluste müsse man natürlich auch den allgemeinen Minustrend einbeziehen, den die SPD landauf landab hinnehmen müsse. Dazu kam für Hacker in Herzogenaurach das schlichte Dagegensein mancher Politiker. Persönlich nennt er Manfred Welker von den Freiern Wählern, der beispielsweise mit Unwahrheiten suggeriert habe, er könnte den Neubau eines Rathauses alleine stoppen. Großprojekte hätten es immer schwer und seien leicht anzugreifen, sagte Hacker. Aber man sollte auch zu Beschlüssen stehen.
Fraktionschef überrascht
Das Wort Debakel wollten weder der Bürgermeister noch der Fraktionsvorsitzende Curd Blank in den Mund nehmen. Gleichwohl Letzterer sich schon überrascht äußerte, "dass es so schlecht geworden ist". Auch das Ergebnis der Bürgermeisterwahl hat Blank nicht gerade erfreut. Er hätte Hacker die Stichwahl gerne erspart. Auch Blank ärgert sich über die "populistischen Themen" der Freien Wähler. "Sie haben es geschafft, die Bevölkerung aufzuwiegeln." Weh tut ihm auch, dass die AfD einen Sitz ergattern konnte. Deutlich positioniert hat sich German Hacker. Für ihn sei vollkommen klar, "dass eine Zusammenarbeit mit der rechtsradikalen Partei ausgeschlossen ist".
So richtig freuen wollte sich auch CSU-Fraktionsvorsitzender Bernhard Schwab nicht. Obwohl die Union inklusive Nachwuchs ihre Sitzzahl gehalten hat, sei er schon "ein bissl enttäuscht". Die CSU habe zwei Sitze verloren, und damit auch engagierte und erfahrene Stadträte. Nichtsdestotrotz sei es freilich positiv zu werten, dass es die Jungen gleich mit zwei Sitzen geschafft haben. Der CSU-Nachwuchs ging ja erstmals mit einer eigenen Liste an den Start.
Zwei Ziele erreicht
Dass die CSU letztlich die stärkste Kraft im Herzogenauracher Stadtrat geworden ist, das stimmt Schwab positiv. Beide Ziele seien zunächst erreicht worden: die Nummer eins im Stadtrat und eine Stichwahl bei der Bürgermeisterwahl.