In der Nacht auf Dienstag schlugen unbekannte Täter in Ebern und Lichtenfels zu und richteten hohen Sachschaden an. Wegen der Dimension der Schmiererei geht die Bundespolizei von einem professionellen Täter aus.
Eckehard Kiesewetter Schaden von mehreren Tausend Euro haben unbekannte Täter angeerichtet, die in der Nacht zum Dienstag mehrere Züge der Agilis-Verkehrsgesellschaft in Ebern und Lichtenfels besprühten. Laut Angaben von Peter Wolf, Pressesprecher der Bundespolizeiinspektion Würzburg, handelt es sich in mindestens drei Fällen um "großflächige Schmierereien in Graffitimanier". Einige der Werke des oder der unbekannten Spayer sind über 20 Quadratmeter groß, sagt der Pressesprecher.
"Ringsrum alles beschmiert. Sowas habe ich überhaupt noch nicht gesehen", bekundet ein Beamter der Polizei in Ebern, beeindruckt von der Dimension des Werkes.
Als die Beamten in den frühen Morgenstunden zum Tatort Bahnhaltepunkt Ebern gerufen wurden, waren der oder die Sprayer längst spurlos verschwunden. Spurlos bis auf das Graffito, das sie trotz strömenden Regens im Schutz der Dunkelheit auf den Schienenbus gesprüht hatten. Später stellte sich heraus, dass auch Züge in Lichtenfels von einer Sprayattacke betroffen waren.
Die Landpolizeiinspektionen haben den Fall an die zuständige Bundespolizei abgegeben, die unter anderem auch eine Inspektion in Bamberg unterhält. Von dort aus laufen die Ermittlungen.
"Leider alltäglich"
Für die Bundespolizei sind derartige Delikte "leider alltäglich", sagt Peter Wolf, denn Tunnelportale, Sichtschutzwände und die Waggons von Güterzügen gelten als "Top-Sprüh-Fläche". Wer so großflächig sprühe, wie in den vorliegenden Fällen, betreibe erheblichen Aufwand, sagt Wolf. Deshalb geht er davon aus, dass es sich um einen "mehr oder weniger professionellen Künstler in Anführungszeichen" handelt.
Die Bundespolizei verfüge über ein spezielles System, um alle Tags - so nennt man die jeweiligen Namenszeichen, mit denen Sprayer ihr Werk sozusagen signieren - einzuspeisen und abzuspeichern. Auf diese Weise lassen sich die Spuren der Täter nachverfolgen. Wird einer erwischt, kann man ihm frühere Sprayattacken nachweisen.
So weit ist die Polizei im konkreten Fall noch lange nicht. Gestern waren zunächst Schadensaufnahme und erste Ermittlungen angesagt.