Sie war eine der Ersten der schwesterlichen Gemeinschaft Kirchschletten

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Schwester Lumen (rechts) feierte ihren 90. Geburtstag, daneben Äbtissin Mechthild Thürmer Foto: Johannes Michel
Schwester Lumen (rechts) feierte ihren 90. Geburtstag, daneben Äbtissin Mechthild Thürmer Foto: Johannes Michel

Viele Jahre lang war Schwester Lumen in der Abtei Maria Frieden in Kirchschletten für die Landwirtschaft zuständig. Mit Begeisterung erzählt sie heute noch von ihrer Arbeit auf dem Feld - und später i...

Viele Jahre lang war Schwester Lumen in der Abtei Maria Frieden in Kirchschletten für die Landwirtschaft zuständig. Mit Begeisterung erzählt sie heute noch von ihrer Arbeit auf dem Feld - und später im Garten der Abtei. Am 3. März konnte sie ihren 90. Geburtstag feiern.

Geboren wurde Schwester Lumen (Adela Farre) am 3. März 1929 auf den Philippinen. Die Eltern waren mit elf Kindern gesegnet, von denen allerdings nur fünf die Kinderjahre überlebten. Wenige Wochen nach der Geburt wurde Adela protestantisch getauft - ihre Eltern gehörten unterschiedlichen heimischen Religionen an. Nachdem die Nachbarskinder in eine katholische Schule gingen, folgte Adela ihnen, konvertierte und ging zur Kommunion. Später arbeitete sie als Lehrerin an einer Grundschule, konnte sich damit aber nicht ihren Lebensunterhalt verdienen. Und so half sie in der Pfarrei als Sekretärin und in der Sakristei mit.

1958 nach Deutschland

Die Arbeit dort mit den Missionsschwestern bestärkte ihren Wunsch, dem von Äbtissin Edeltraud Danner gegründeten Benediktinerinnen-Orden vom Eucharistischen König beizutreten. Am 24. April 1957 trat sie in den Orden ein und wollte der Gründerin des Klosters nach Deutschland folgen. Dazu kam es dann bereits 1958. Sie gehörte damit zu den Pionierinnen der schwesterlichen Gemeinschaft, die damals aus drei deutschen Benediktinerinnen und 14 jungen philippinischen Schwestern bestand. Aus dem verfallenen Schlösschen in Kirchschletten wurde das heutige Kloster.

Ohne Maschinen - es wurde von Hand gemäht, gepflügt, gedroschen - war die Arbeit in der Landwirtschaft mühsam. Vieles brachten sich die Schwestern, auch Sr. Lumen, im Selbststudium und mit Versuchen bei. Noch heute erzählt sie stolz von ihren morgendlichen Fahrten mit dem Traktor aufs Feld. In späteren Jahren kümmerte sie sich um den Klostergarten und die vielen Blumen, nachdem mit 65 Jahren eine Operation ihre Beweglichkeit einschränkte. Den Traum, einmal ihre Heimat zu besuchen, hatte sie nicht, wie sie erzählt. Vielmehr sei doch ihr Lebenswunsch, nach Deutschland zu gehen, bereits erfüllt worden. Einmal besuchte Lumen aber dann doch Mitglieder ihrer Familie in den USA. jm