Sie haben mehreren Generationen von Schülern Einstellungen, Werte und Qualifikationen vermittelt, die prägend für die Entwicklung einer Gesellschaft sind. "Sie haben durch Ihre Arbeit eine überaus wic...
Sie haben mehreren Generationen von Schülern Einstellungen, Werte und Qualifikationen vermittelt, die prägend für die Entwicklung einer Gesellschaft sind. "Sie haben durch Ihre Arbeit eine überaus wichtige und gesellschaftlich relevante Aufgabe erfüllt", sagte Schulamtsdirektor Norbert Hauck. Zum Schuljahresende ehrt das Staatliche Schulamt
Lichtenfels regelmäßig verdiente Lehrkräfte.
In diesem Jahr waren es drei Pädagogen, die am Mittwochnachmittag im kleinen Sitzungssaal des Landratsamtes geehrt wurden. Neben den Dienstjubilaren verabschiedete Hauck auch vier Lehrerkräfte in den wohlverdienten Ruhestand. Blumen und Urkunden gab es für beide Gruppen, für die Dienstjubilare und ihre scheidenden Kollegen. "Was in der Öffentlichkeit nicht immer in angemessener Weise gewürdigt wird, ist die hohe psychische und physische Belastung, die der Lehrerberuf tagtäglich mit sich bringt", erklärte Hauck. 40 Jahre Lehrerdasein bedeute über 8000 Tage Schuldienst, 8000 Tage Freude, Glück und Zufriedenheit über das Erreichte, aber auch Auseinandersetzungen, Ärger und Enttäuschung über Schüler, Eltern, Kollegen und Vorgesetzte. Wie groß die gesellschaftliche Bedeutung des Lehrers ist, werde einem bewusst, wenn man sich überlegt, wie viele Kinder und Jugendliche in 25 oder 40 Jahren mit Hilfe der Lehrer und ihrem fachlichen und pädagogischen Einsatz ihren Bildungsweg gegangen sind. Jeder, der sich an seine eigene Schulzeit erinnere, wird Bilder von Lehrkräften im Gedächtnis haben, die einen nachhaltigen Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung ausgeübt haben.
Nun stehe der Lehrerberuf vor einer neuen Herausforderung, der Digitalisierung. Den Kollegen, die in den Ruhestand verabschiedet wurden, wünschte Hauck vor allem Gesundheit und viel Zeit für Dinge, die sie schon immer tun wollten. Dinge, die sich die Ruheständler schon immer vorgenommen haben, wenn einmal kein Wecker mehr klingelt, keine Hefte korrigiert und keine Zeugnisse geschrieben werden müssen.
Die Worte von Hauck kann Brigitte Herold nur bestätigen. "Man sollte sich ein neues Ziel suchen." Herold hat ihre Liebe zum Chorgesang entdeckt. Im Namen des Personalrats dankte Christine Eschenbacher für den Einsatz an Schulen, ob es nun 25, 40 oder 45 Jahre waren. Als Lehrer sei man nicht nur Wissensvermittler, sondern auch Mama- oder Papaersatz, Erzieher, Psychologe, Streitschlichter, Tröster, Organisator, Motivator und vieles mehr. "Dem einen oder anderem Schüler werden Sie somit immer im Gedächtnis bleiben", ist sich Eschenbacher sicher. Lehren bedeute auch, ein Leben für immer zu berühren und sei es nur durch ein Wort, eine Geste oder eine kleine Tat.
Sie gehen in den Ruhestand: Erika Ullmann, Siglinde Stark, Bernhard Herold und Brigitte Herold. Auf 25 Jahre im Schuldienst können Stefan Kern und Silke Fischer zurückblicken, 40 Jahre dabei ist Karin Fleischmann.
gvö