"Sie haben alles richtig gemacht!"

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Gut besucht war der Jubiläumsgottesdienst in der Christuskirche: vorne von links Landrat Christian Meißner, Küpser Bürgermeister Herbert Schneider und Bürgermeister Christian Mrosek; vorne rechts der Zweite Vorsitzende des Kapellenbauvereins, Karl-Heinrich Sünkel. Fotos: Thomas Micheel
Gut besucht war der Jubiläumsgottesdienst in der Christuskirche: vorne von links Landrat Christian Meißner, Küpser Bürgermeister Herbert Schneider und Bürgermeister Christian Mrosek; vorne rechts der Zweite Vorsitzende des Kapellenbauvereins, Karl-Heinrich Sünkel. Fotos: Thomas Micheel
Die heimischen Musiker der "Lolitas", Manuel, Ludwig und Christian (von rechts) inmitten der Gäste
Die heimischen Musiker der "Lolitas", Manuel, Ludwig und Christian (von rechts) inmitten der Gäste
 

Unterlangenstadt — "Wir waren die Ersten, die den ökumenischen Gedanken wachgerufen und praktiziert haben", schaute Karl-Heinrich Sünkel, Zweiter Vorsitzender des Kapellenbauvereins, beim ökumenischen Jubiläumsgottesdienst zur Kirchweih zurück. Gefeiert wurde das 15-jährige Bestehen der Christuskirche sowie 25 Jahre Kapellenbauverein. Im gut besuchten Gottesdienst anlässlich der beiden Jubiläen spiegelte sich die Ökumene auch dieses Mal in der Christuskirche wider. Lektor Reiner Scholz befand es als einen besonderen Tag für Besucher und Kirche. Dies sei ein Ort, an dem man sich versammle und von wo man sich aussenden lasse. Man wende sich hier in Gebeten und Liedern an Gott. Pastoralreferent Johannes Haaf las aus dem Lukas-Evangelium von Zachäus. Regionaljugendreferentin Damaris Kühner freute sich in ihrer Festpredigt über solch ein schönes Jubiläum. Das sei ein Grund zu feiern und dankbar zurückzublicken, aber auch erwartungsvoll in die Zukunft zu schauen. Mitten in einer damals politisch bewegten Zeit sei am 28. Januar 1990 in Unterlangenstadt beschlossen worden, einen Kapellenbauverein zu gründen mit dem Ziel, ein ökumenisches Gotteshaus zu bauen. "So ein großes Projekt schweißt und hält zusammen", war sich die Regionaljugendreferentin bewusst. "Doch warum ausgerechnet eine Kirche?", warf sie die Frage auf. Die Antwort darauf hatte sie in der Rede des ehemaligen Landrats Reinhard Leutner zur Einweihung dieser Kirche gefunden: "Das menschliche Leben ist mehr als materieller Wohlstand. Wichtiger ist die Frage nach dem letzten Sein." Diese Aussage habe sie nachdenklich gemacht. Sie bezog sich auf Zachäus, der alles für seine Karriere getan habe, aber nicht zu den Leuten von Jericho gehörte.
Was nach Meinung von Damaris Kühner zähle, sei die Beziehung zu Gott, die dem Leben einen Sinn gebe. So sah sie es als Geschenk an, dass diese Kirche gebaut worden sei. Und wenn ein Dorf so etwas beschließe, könne man nur gratulieren und feststellen: Sie haben alles richtig gemacht! Mit den Fürbitten und dem "Ave Maria" klang der Jubiläumsgottesdienst aus. Diesen hatte der Frauenchor des Gesangvereins "Liederhort Unterlangenstadt" unter der Leitung von Eva-Maria Schnapp mit Liedern ausgestaltet. Karl-Heinrich Sünkel hieß die Besucher zur Jubiläumsfeier offiziell willkommen und blickte kurz zurück auf die Geschichte des Kapellenbauvereins mit dem Bau der Christuskirche. Bürgermeister Christian Mrosek bezeichnete diese Jubiläumsveranstaltung als großes Ereignis für die Ortschaft. Er zollte persönlich Anerkennung für die erbrachte Leistung und das Engagement. "Für das Gemeinwohl zu wirken, trägt einen guten Teil für das Dorfleben bei", unterstrich er. Zurückblickend wusste er, dass es damals wichtig gewesen sei, die Geldmittel zusammenzubringen. Viele Aktionen, Veranstaltungen und Spenden ließen das Ziel erreichen. "Der Bau ist mit 95 Prozent Eigenleistung entstanden", hob der Bürgermeister hervor. "Gerade in der heutigen Zeit suchen Menschen nach dem, was beständig ist", so Mrosek.


"Großartiges geleistet"

Landrat Christian Meißner legte dar, dass ein Landkreis viele Facetten habe. Eine davon seien die sakralen Bauwerke, wozu die Christuskirche gehöre. "Die Christuskirche erscheint mir immer wieder wie neu", gestand der Landrat. Die Einzigartigkeit sah er in der damaligen Entscheidung für einen Kirchenbau und dass dem Wort die Tat folgte. Seinen Dank sprach er für die erbrachten Leistungen aus. Der Bürgermeister der Nachbargemeinde Küps, Herbert Schneider, erkannte, dass in Unterlangenstadt Großartiges geleistet worden sei. Denn Christ sein und Kirche gestalten l könne man nur durch die Gemeinschaft.
Nun verlagerte sich das Geschehen auf den Platz vor die Kirche. Gemütlich ließ es sich unter den Schatten spendenden Bäumen und Sonnenschirmen sitzen und Kirchgänger, Gäste sowie Dorfbewohner vereinten sich zu einem gemütlichen Frühschoppen, den die "Unterlangenstadter Blechbläser" musikalisch ausgestalteten. Keiner brauchte anschließend nach Hause an den Herd zu eilen, denn ein Mittagessen wurde angeboten. Den (kulinarischen) Nachmittag gestalteten musikalisch die "Lolitas" aus und ließen alle einen abwechslungsreichen sowie stimmungsvollen Aufenthalt verbringen. In den Abendstunden klang die Jubiläumsveranstaltung und damit auch die Unterlangenstadter Kirchweih 2015 aus. Bereits am Samstag war Kirchweihbetrieb in der Pizzeria "Al Fiume".
Thomas Micheel