Nach dem Weltstar Anastacia steigen am Mittwoch, 26. Juli, fränkische Lokalmatadoren auf die Bühne in Eyrichshof: Das James zensiert Orchestra. Die Blödel-Barden aus Erlangen reisen danach weiter zum Kultfestival in Wacken.
Seit Freitag tingeln sie kreuz und quer durch die Bundesländer. Spielen auf Volks-, Dorf- und Teichfesten, beim Zombie Rock Festival, bei einer Beachparty. Die Rosa-Rocker aus Erlangen: J.B.O., einst als James Blast Orchester firmierend (was ihnen untersagt wurde). Die Blödel-Hardrocker aus Erlangen gastieren aber nur einmal im heimischen Frankenland: Am Mittwoch, 26. Juli, im Schloss
Eyrichshof. Und nahezu auf dem direkten Weg "vom Eyrich seim Hof", so die Band auf einem Video-Clip, geht's weiter zum legendären Hardrock-Festival nach Wacken.
Daher liegt eine Frage nahe: "Auf welchen Auftritt freut Ihr Euch mehr, Eyrichshof oder Wacken?" Der Gewissenskonflikt ist Veit "Vito C." Kutzer, Sänger und Gitarrist von J.B.O., deutlich anzumerken: "Das ist eine gute Frage, aber auch gemeine. Genauso, wie wenn man eine Mutter fragt, welches ihrer Kinder sie lieber hat?" Aber die Band ist sich im Gespräch mit unserer Zeitung schnell einig: "Wir freuen uns auf Wacken, weil wir dort schon ein paar Mal gespielt haben. Und wir freuen uns auf Eyrichshof, weil es das einzige Konzert in Franken in diesem Festivalsommer ist."
Eigentlich sind sie ja das ganze Jahr auf Tour unterwegs, erzählen die vier Musiker, die 1989 für ein Konzert im Erlanger E-Werk zusammenfanden und sofort für Furore sorgten, weil sie bekannte Hardrocker-Nummern witzig persiflierten und doch perfekt intonierten. "Die Freiluft-Auftritte haben dabei schon ihren besonderen Reiz."
Somit auch der in Eyrichshof. "Die Location sieht von den Bildern her ja sehr schön aus. Da steckt bestimmt ein Haufen Arbeit dahinter, so ein Schloss zu erhalten", findet Veit Kutzer, der sonst eigentlich wenig Zugang zu Adligen hat. "Aber mit der Familie Heyder vom Bamberger Veranstaltungsservice arbeiten wir seit den 1990er Jahren eng zusammen und schließlich befinden wir uns in bester Gesellschaft, wenn man so liest, wer noch alles auftritt bzw. schon in Eyrichshof gastierte. Sogar Ritchie Blackmore", staunen die Erlangener: "Wir freuen uns auf Eyrichshof."
Bieten will die Band neben dem Rosa-Outfit "Heavy Metal mit Spaß", darunter auch Stücke aus dem aktuellen Album, dem elften, das bezeichnenderweise "11" betitelt wurde.
Neben den Parodien auf andere Schwermetaller haben J.B.O. zuletzt immer mehr Eigenkompositionen eingespielt. Bei einer Facebook-Umfrage (
Schloss Eyrichshof open air) rangiert aktuell "Ein guter Tag zum Sterben" vor "Verteidiger des Blöedsinns".
Die Band steht nach dem Konzert für Autogramme und Fotos am Merchandising-Stand zur Verfügung. Im Vorprogramm tritt die Nürnberger Cover-Band "Dr. Woo's Rock'n'Roll Circus" auf, die auch schon auf dem Coburger Schlossplatz gastierte.