Haushalt Von der Sanierung des Aschbacher Freibads über den Umbau der Zehntscheune zu einem Kulturzentrum bis zum Neubau des Feuerwehrhauses reicht die Palette der Maßnahmen, die die Stadt heuer angehen will.
von unserer Mitarbeiterin Evi Seeger
Schlüsselfeld — 2015 könnte als das Jahr der erfüllten Wünsche in die Geschichte der Stadt Schlüsselfeld eingehen. Viele Projekte - seit langem diskutiert und von vielen Bürgern herbeigesehnt - werden in diesem Jahr auf den Weg gebracht. Das zeichnet jedenfalls der Haushalt vor, der im Haupt- und Finanzausschuss beraten wurde.
Da ist an vorderster Stelle das Freibad in Aschbach, dessen Sanierung durch einen Bürgerentscheid im Jahr 2012 erwirkt wurde. Wie Bürgermeister Johannes Krapp (CSU) in der Sitzung bekanntgab, soll mit dem Bau der Aschbacher Freizeiteinrichtung bereits im Mai begonnen werden. 1,5 Millionen Euro hat Stadtkämmerer Ludwig Findeis im diesjährigen Etat der Stadt für dieses Projekt eingeplant. Im kommenden Jahr soll der Haushalt noch einmal 800 000 Euro für diese Maßnahme ausweisen.
Fördergelder sind zugesagt 2,6 Millionen Euro und damit der größte Brocken im Vermögenshaushalt stehen für den Umbau der historischen Zehntscheune zu einem Kulturzentrum zur Verfügung. Von den Gesamtbaukosten in Höhe von 3,25 Millionen sind bislang erst 626 000 Euro angefallen. Die Maßnahme müsse in diesem Jahr fertig werden, andernfalls seien die Zuschüsse gefährdet, erläuterte Findeis. Der Kämmerer hofft, "dass man uns nicht im Stich lässt" und die zugesagten Fördergelder von 1,7 Millionen Euro auch tatsächlich fließen. Mit Kosten von 74 000 Euro soll in diesem Jahr auch der lang diskutierte Gehweg zur Norma in Thüngfeld hergestellt werden.
Mit der Einstellung der Planungskosten von 80 000 Euro wird im Haushalt grünes Licht für den Bau eines neuen Feuerwehrhauses in Schlüsselfeld gegeben. In den folgenden zwei Jahren sind dafür in der Finanzplanung rund drei Millionen Euro vorgesehen. 624 000 Euro sind als Förderung - über zwei Jahre verteilt - zu erwarten. Weitere 80 000 Euro wird die Einführung des Digitalfunks für die Feuerwehr verschlingen.
Bereits 2014 wurde mit der Dorferneuerung im Ortsteil Elsendorf begonnen. Im diesjährigen Haushalt schlägt sie sich mit 575 000 Euro nieder.
Die von den Bürgern dringend gewünschte und auch realisierte zweite Zufahrt zum Ortsteil Heuchelheim kostet nach der Vereinbarung mit der Straßenbaubehörde 110 000 Euro, die in diesem Jahr fällig werden.
Als neue Maßnahme wurde der Bau der Kanalisation im Ortsteil Hohn am Berg - Gesamtkosten 400 000 Euro - begonnen. "Auf Hochtouren" läuft nach den Worten von Bürgermeister Johannes Krapp (CSU) der Bau der Entwässerungsanlage von Eckersbach. 1,062 Millionen Euro sind dafür im Haushalt vorgesehen.
Wie viele andere Kommunen habe auch Schlüsselfeld einen Antrag auf Förderung zum Ausbau ihres Breitbandnetzes gestellt. Der Ausbau soll 2016 abgeschlossen werden. Auf die Kosten von 1,3 Millionen Euro erhofft sich die Stadt einen Zuschuss in Höhe von 860 000 Euro.
Viele bereits laufende Investitionsmaßnahmen werden mit diesem Haushalt abfinanziert - so der Neubau der städtischen Kinderkrippe, der Ausbau der Kirchstraße in Thüngfeld, die LAG-Maßnahme Radweg Haslach-Reiche Ebrach, der Straßenausbau in Wüstenbuch, die Außenanlage des neuen Bauhofs und anderes mehr. Bei all diesen Maßnahmen werde man um eine Neuverschuldung von 1,65 Millionen nicht herumkommen, sagte Findeis. Den Stadtvätern dürfte diese aber keine schlaflosen Nächte bereiten. Bei einer Pro-Kopf-Verschuldung von nur 61 Euro zum Jahresende 2014 erhöht sich diese 2015 durch die Neuverschuldung auf 318 Euro pro Einwohner. Der Landesdurchschnitt vergleichbarer Kommunen liegt bei mehr als 750 Euro. Der Kredit soll bereits in den Jahren 2020/21 wieder getilgt sein.