Schloss bleibt Schandfleck

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Stein des Anstoßes in Hassenberg ist das ortsbildprägende, vernachlässigte Schloss. Das Archivbild zeigt den Bau im Jahr 2007 nach dem Brand. Bis heute ist das früher als Teil des Frauengefängnisses genutzte Bauwerk neben der Schlosskirche dem Verfall preisgegeben. Foto: Klaus Oelzner
Stein des Anstoßes in Hassenberg ist das ortsbildprägende, vernachlässigte Schloss. Das Archivbild zeigt den Bau im Jahr 2007 nach dem Brand. Bis heute ist das früher als Teil des Frauengefängnisses genutzte Bauwerk neben der Schlosskirche dem Verfall preisgegeben.  Foto: Klaus Oelzner

In der jüngsten Sitzung des Gremiums wurde neben einer Änderung des Bebauungsplans Nördliche Schützenstraße auch über das ortsbildprägende Schloss Hassenberg diskutiert.

Mit dem Tagesordnungspunkt "Änderung des Bebauungsplans Nördliche Schützenstraße" hatte der Gemeinderat eine schier unlösbare Aufgabe auf dem Tisch. Das "bescherte" dem Gremium zur öffentlichen Sitzung am Mittwochabend eine stattliche Zuhörerkulisse von überwiegend betroffenen Anwohnern.

Stellungnahmen

Für das Ingenieurbüro IVS Kronach erläuterte Tobias Semmler die während der öffentlichen Auslegung eingegangenen Stellungnahmen. Bürgermeister Michael Keilich (CSU) hob hervor, dass Fragen zur Höhenfestlegung, baurechtliche Würdigung sowie eine erneuerter Bebauungsplan Aufgaben der Gemeinde seien. Die umfangreiche Stellungnahme von Kreisbrandrat Manfred Lorenz befasste sich mit Sicherstellung des Brandschutzes. Insbesondere die Entfernung der vorgesehenen Wohnbebauung zur öffentlichen Verkehrsfläche (Schützenstraße), die Sicherung einer tragfähigen Zufahrt und die Aufstellfläche für Einsatzfahrzeuge sowie die geländebedingt beengte Platzverhältnisse für einen unverzichtbaren Wendehammer (Durchmesser 19 Meter) widersprachen der Genehmigungsfähigkeit in der vorgelegten Form. Damit erübrigte sich die Abwägung weiterer Kriterien.

In die rund einstündige Diskussionsrunde konnten ausnahmsweise auch die möglichen Bauherren ihre Vorstellungen einbringen. Die Frage, ob die Wiederaufnahme des Genehmigungsverfahrens mit geänderter Planung zum Erfolg führt, oder die Einstellung des Verfahrens der bessere Weg sei, blieb offen. Angesichts des "KO-Kriteriums" (Bürgermeister Keilich) vom KBR sah sich der Gemeinderat bei zwei Gegenstimmen nicht in der Lage einen Satzungsbeschluss herbeizuführen.

Abschlussdaten

Mehr als positiv sind die vom Kämmerer Heiko Lech dem Gemeinderat präsentierten Jahresabschlussdaten für das Jahr 2018. Im Haushaltsjahr waren 12,7 Millionen Volumen zu stemmen. Davon 9,4 im Verwaltungs- und 3,3 im Vermögenshaushalt. Die (Gewinn-)Zuführung zum Vermögenshaushalt liegt mit 749 000 Euro weit über dem gesetzlich vorgeschriebenen Soll.

Der Schuldenstand ist planmäßig um 139 500 Euro auf genau 2 331 406 Euro zurückgeführt.

Abgesehen von der Stammgemeinde, aus der es Wortmeldungen von zwei Besuchern gab, brachten Einwohner der Ortsteile Gestungshausen und Hassenberg zahlreiche Wünsche und Anregungen zur Sprache. Bürgermeister Keilich griff die protokollierten Themen Punkt für Punkt auf und erläuterte mit vertretbarem Aufwand mögliche Lösungsvorschläge.

Neue Bauplätze

Dazu gehörten unter anderem die Erschließung neuer Bauplätze, Verbesserungen im Bereich Ortsstraßen und Brücken, Durchführung der Dorferneuerung, Sicherungsmaßnahmen für das verfallbedrohte Schloss Hassenberg samt beim seinerzeitigen Großbrand (noch) unter Denkmalschutz stehendem Frauengefängnis "Villa", Bau von Regenwasserzisternen im Rahmen der Ansiedlungsförderung bis hin zum Vorschlag, Hochbehälter der Wasserversorgung in Rundbauweise zu errichten. Kritische Worte fand Günter Heinrich zum Zustand der Staatsstraße 2708 im Bereich Wörlsdorf und zur Erneuerung der Steinachbrücke, bei der es keinen Fortschritt gebe, und zum Hochwasserschutz.