Sänger Cro und der Ernst des Lebens

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Ein Spitzentrio auf der Schulbühne: die beiden besten Absolventen Pascal Forkel und Yeròme Caba-Torres sowie der Schulleiter Philipp Arnold (von links)
Ein Spitzentrio auf der Schulbühne: die beiden besten Absolventen Pascal Forkel und Yeròme Caba-Torres sowie der Schulleiter Philipp Arnold (von links)
Die geehrten Schüler, die Sponsoren und Vertreter von Schule, Polizei und Stadt Fotos: privat/Mittelschule
Die geehrten Schüler, die Sponsoren und Vertreter von Schule, Polizei und Stadt Fotos: privat/Mittelschule
 

An der Mittelschule in Ebern sind Pascal Forkel (Quali) und Yeròme Caba-Müller (Mittlerer Abschluss) die besten Absolventen.

Eckehard Kiesewetter Ebern —  Cool, wenn man einen Schulleiter hat, der selbst Musik macht und die Sprache der Jugend spricht. Philipp Arnold gab den Absolventen der Mittelschule in Ebern (38 schafften den Quali, 23 den mittleren Abschluss) die üblichen guten Wünsche und Mahnungen auf den Weg. Aber er sagte es in der Sprache des Sängers Cro. Dessen Hit "Einmal um die Welt" war der Rote Faden einer Abschlussrede, die zu Fleiß und Verantwortungsbewusstsein animierte.

Der Rapper mit der Panda-Maske besingt ein Leben ohne Sorgen. "So einfach funktioniert das leider nicht", sagte Arnold, "das Leben ist zwar wunderschön, aber es ist eben keine endlose Partymeile. Es ist kein dauerndes sorgloses Fest mit Gucci- und Lacoste-Dekoration." Arnold verwies darauf, dass neben Wissen, das die Schulfächer vermitteln, auch Werteinstellungen wie Zuverlässigkeit, Leistungsbereitschaft, Selbstständigkeit, Kreativität und Flexibilität gefordert seien, dazu soziale Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Freundlichkeit und Toleranz. In unterschiedlichem Maß seien die Schüler bereit gewesen, sich reinzuhängen und "ihre Komfortzone zu verlassen", um diese Ziele zu erreichen. Jeder habe seine Eigenheiten und seine persönlichen ureigenen Merkmale. Jeder müsse mit dem Ergebnis seiner Arbeit und seines Verhaltens leben und dafür einstehen, was er erreicht oder nicht erreicht hat. Das gelte auch für künftige Ziele.

Die Schülersprecher Lea Schramm, Ayleen Käb und Murat Arnsmann (alle Klasse 10a),

Dominik-Julien Roth, Fabian Lohm (9b) und Sadaf Lali (9a) sprachen vom "Beginn einer neuen Zeit". Allgemein sagten sie "Dank für die Toleranz und die Unnachgiebigkeit, die uns zu besseren Menschen machte".

Bürgermeister Jürgen Hennemann würdigte als Vorsitzender des Schulverbands den Innovationsgeist an der Mittelschule, die bei der Digitalisierung eine überregionale Vorreiterrolle spielt. Der Verband investiere bereitwillig in die Schule. Allein für den Brandschutz stehen Ausgaben von 2,1 Millionen Euro ins Haus. Der Schule sei daran gelegen, "keine wandelnden Wikipedias heranzuzüchten", so Hennemann, vielmehr wolle sie "selbstständig denkende, soziale, verantwortungsvolle Menschen ins Leben entlassen."

33 der Entlassschüler haben bereits einen Ausbildungsvertrag in der Tasche, 15 wechseln an die Berufsfachschule, zwei an die Sprachschule und fünf an die Fachoberschule.