Mitglieder des Liederkranzes Herzogenaurach luden traditionell zum Friedhofssingen in Herzogenaurach ein. Am Abend zuvor nahmen sie mit Gerald Fink bereits am Weihnachtssingen im Nürnberger Max-Morlock-Stadion teil.
Eine kaum überschaubare Menschenmenge strömte auch in diesem Jahr wieder zum traditionellen Weihnachtssingen des Liederkranzes auf dem Alten Friedhof. Viele der Besucher hatten Kerzen und Grablichter für die Gräber der verstorbenen Angehörigen, Freunde und Bekannten mitgebracht und die Grabreihen erstrahlten am Heiligen Abend in einem besonderen Licht.
Die Sängerinnen und Sänger des Liederkranzes standen noch ganz unter dem Eindruck des Adventssingens vom Vorabend im Max-Morlock-Stadion mit rund 10 000 Teilnehmern unter der Leitung von Gerald Fink. "Ich war zwar nass bis auf die Haut, aber glücklich, denn es war ein einmaliges Erlebnis", schwärmte Gerald Fink im Nachhinein vom Gänsehautfeeling in Nürnberg. Dazu hatte Dirigent Gerald Fink 185 Teilnehmer aus vier Chören gewinnen können, unter ihnen auch rund 40 Mitglieder des Herzogenauracher Liederkranzes.
Nieselregen hörte auf
Mit fein abgestimmten Weisen eröffnete an Heiligabend das Bläserensemble Meschede-Maier die besinnliche Feier vor der Friedhofskapelle in Herzogenaurach. Bei den ersten Tönen hörte auch der leichte Nieselragen auf und die Regenschirme konnten wieder eingeklappt werden.
Tradition ist auch, dass Ursula Welker als Vorsitzende des Liederkranzes nach der Begrüßung das "Fränkische Weihnachtsevangelium" liest: "Und in jene Toch ist passiert, dass vom Kaiser Augustus a Verordnung nausganga is, alla Leit im Römischen Reich solletn sich in Steierlistn eischreibm lossn. A Einschreibung in dera Art hats zuvor nu nie gebn und gscheng ist es, wie in Syrien grod der Quirinius dro wor, a klaaner Stellvertreter vom Kaiser. Und alla homs sie auf die Baa gmocht, damit sie sich eitrong lossätn. A jeds is nei in dera Stadt gloffn, wus geborn wor."
Zwischen den vier Lesungen sang der Chor "In dunkler Nacht ein heller Klang", "Freu dich Welt" und "O heilige Nacht" sowie "Ding dong merrily on high". Die besinnliche und stimmungsvolle kleine Feier endete mit einem gemeinsamen Gebet für die Verstorbenen und am Ende, bevor Ursula Welker die Besucher mit einem "Frohe Weihnachten" verabschiedete, wurden noch gemeinsam die beiden klassischen Lieder "O du fröhliche" und "Stille Nacht" angestimmt.