Weihnachtliche Begeisterung kam noch einmal auf beim zweiten Orgelkonzert an der frisch restaurierten Strebel-Orgel in Adelsdorf am Sonntag. Der Verein der Orgelfreunde von St. Stephanus hatte eingela...
Weihnachtliche Begeisterung kam noch einmal auf beim zweiten Orgelkonzert an der frisch restaurierten Strebel-Orgel in Adelsdorf am Sonntag. Der Verein der Orgelfreunde von St. Stephanus hatte eingeladen, und trotz des ungemütlichen Wetters waren viele musikbegeisterte Zuhörer gekommen.
An der Orgel konzertierte der Erlanger Universitätsmusikdirektor Konrad Klek. Seit dem Sommersemester 1999 lehrt Klek - evangelischer Theologe, Pfarrer, Organist, Kirchenmusiker, Universitätsmusikdirektor und Hochschullehrer als Professor für Kirchenmusik - an der Philosophischen Fakultät und Fachbereich Theologie der Universität Erlangen. Auf dem Programm stand romantische Weihnachtsmusik.
Weihnachtszeit bis 2. Februar
",Warum jetzt noch ein Weihnachtskonzert?‘, wurde ich von vielen Seiten gefragt. Die Weihnachtszeit endet erst am 2. Februar, an Mariä Lichtmess, also passt das Thema noch", erklärte Klek neben dem hell erleuchteten Christbaum. Die Komponisten wie Elias Oechsler und Johann Georg Herzog - den meisten der Zuhörer waren die Namen unbekannt - habe er ausgewählt, weil sie seine Vorgänger in Erlangen waren und alle aus der Region kamen.
"Nach mehr als drei Stunden ausprobieren und proben bin ich von diesem Instrument und von der wundervollen Lösung, die man bei der Restaurierung gefunden hat, begeistert, und ich kann eure Kirchengemeinde nur beglückwünschen", äußerte Klek. Der kräftige festliche Vollklang der Orgel kam ebenso zur Geltung wie die sanglichen Einzelstimmen.
Passend zur fränkischen Orgel aus dem Jahr 1910 erklangen Werke des ersten Erlanger Kirchenmusik-Professors Johann Georg Herzog, seine große "Weihnachtssonate" aus dem Jahr 1890, Vorspiele zu Weihnachtsliedern und zum Epiphanias-Lied "Wie schön leuchtet der Morgenstern". Auch Herzogs Nachfolger Elias Oechsler war mit Liedbearbeitungen vertreten, ebenso der Münchner Josef Rheinberger, Schüler Herzogs und Lehrer Oechslers, mit einer "Pastorale". Am Ende stand ein fulminanter Sonatensatz mit dem Morgenstern-Lied vom württembergischen Orgel-Zeitgenossen Christian Fink.
"Die Harmonie von Raum und Klang wurde hier beeindruckend geschickt kombiniert", schwärmte der Höchstadter Musikpädagoge Klaus-Dieter Stolper. "Adelsdorf adelt sich durch diese Orgel", so Regionalkantor Erich Staab voller Bewunderung. "Was er vorher erzählt hat, stimmt wirklich. Der Klang der Orgel passt genau zu den Werken der Komponisten", stellte der Adelsdorfer Student Carl Schäfer fest.