Einst war es ein guter Brauch, dass vor Schichtbeginn im Stockheimer Bergbaurevier im ehemaligen Schachthaus eine Glocke geläutet und ein Gebet von den Knap...
Einst war es ein guter Brauch, dass vor Schichtbeginn im Stockheimer Bergbaurevier im ehemaligen Schachthaus eine Glocke geläutet und ein Gebet von den Knappen gesprochen wurde. Schließlich war die Arbeit unter Tag - zuletzt in über 300 Meter Tiefe - mit vielerlei Gefahren verbunden. Die Bilanz ist erschreckend: Der Berg forderte an die 100 Todesopfer.
Im Glockenturm
Ein neues Zuhause fand dann nach dem Zweiten Weltkrieg die Glocke im Glockenturm der Lampenstube, unter anderem auch als Pförtnerhäuschen bekannt. Vor allem dient dieses Gebäude bis heute dem Knappenverein als Domizil. Dem Knappenvorsitzenden Heiko Eisenbeiß war es deshalb ein besonderes Bedürfnis, die alte Bergmannsglocke von 1920 restaurieren zu lassen. Fachmännisch übernahm diese Arbeit Michael Rebhan.
"Verbindung zum Glauben"
Die Segnung nahm im Beisein von Bürgermeister Rainer Detsch zum Auftakt der eindrucksvollen Bergparade Pfarrer Hans-Michael Dinkel vor. Schließlich stelle die Glocke eine Verbindung zum Glauben dar und weise darauf hin, dass man auf den Schutz Gottes angewiesen sei. Vor allem sei die Glocke Ruferin und Künderin der frohen Botschaft, so der Geistliche. Der 94 Jahre alte Bergmann Otto Remmert setzte - wie in alter Zeit - die Glocke zum Auftakt der Bergparade zu abendlicher Stunde in Gang.
gf