Genehmigung Der Gemeinderat Unterleinleiter musste nur seine Zustimmung zu den Grabstellen geben, um alles andere kümmert sich der Antragsteller, die Hoecke-Lauermann-Stiftung.
von unserem Mitarbeiter Karl-Heinz Frank
Unterleinleiter — Nicht sehr lange dauerte die Debatte über einen Antrag der "Hoecke-Lauermann-Stiftung" in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates Unterleinleiter. Der Antrag sieht vor, Urnengrabkammern auf eigene Kosten in der stiftungseigenen Gruft auf dem Friedhof von Unterleinleiter zu schaffen. In der Anlage könnten auch verstorbene Bewohner des Heimes bestattet werden. Die weitere, ebenfalls auf dem Friedhof gelegene Grabstätte der Stiftung soll hingegen aufgegeben werden.
Vertagung abgelehnt Wie Bürgermeister Gerhard Riediger (NWG) in Erinnerung rief, darf das auf dem Friedhof befindliche Gebäude der Hoecke-Lauermann-Stiftung aufgrund historischer Vereinbarungen nur von ihr selbst genutzt werden. Es sei von der Stiftung errichtet worden, sie komme auch für die Unterhaltskosten auf, weshalb dort von der Gemeinde keine Bestattungsgebühren erhoben würden. Fritz Trautner (DWV) stellte einen Antrag zur Geschäftsordnung, die Thematik erst nach dem Erlass einer neuen Friedhofssatzung im September weiter zu behandeln. Dieser Antrag wurde abgeschmettert. Nachdem dies geschehen war, sprach sich das Gremium mit 11:2 Stimmen dafür aus, dem Antrag der Stiftung auf Errichtung von Urnengrabkammern in der eigenen Gruft zuzustimmen. Dieser Beschluss beinhaltete, dass die Verwaltung damit beauftragt wurde, eine mögliche Aufnahme in die Friedhofssatzung zu prüfen. Die Anschaffung eines neuen Löschfahrzeuges vom Typ LF 10 sorgte dagegen für eine sehr viel intensivere Diskussion unter den Ratsmitgliedern. Obwohl sie wussten, dass für das nunmehr schon 27 Jahre im Einsatz befindliche LF 8 dringend eine Ersatzbeschaffung ansteht, haderten sie mit dem stolzen Preis von 270 000 Euro.
Mehrere Vorteile Konrad Leisner, Feuerwehrkommandant von Unterleinleiter, warb für den Kauf des neuen Fahrzeugs: Mit 290 PS stehe gleich dreimal so viel Leistung zur Verfügung wie beim alten Auto. Auch würden die mitgeführten 1200 Liter Löschwasser einen Schnellangriff wesentlich erleichtern. Und die Atemschutzgeräteträger könnten sich ihre Ausrüstung schon auf der Fahrt zum Einsatzort anlegen. Kreisbrandinspektor Goerg Henkel wies darauf hin, dass sich für den Fall einer Sammelbestellung eines baugleichen LF 10 mit der Marktgemeinde Pretzfeld ein Rabatt von zehn Prozent auftue. Für Gemeinderat Uwe Knoll (FWG)stand einer sofortigen Bestellung eigentlich nur der Haushalt im Wege.
Er hatte wie alle Ratsmitglieder die Zahlen des Zwischenberichts gehört, den VG-Kämmerer Wolfgang Krippel vorstellte. Demnach werden für die Kanalmaßnahme am Störnhofer Berg ein weiterer Nachtrag von 80 000 Euro sowie noch größere Beträge für den Breitbandausbau im Ortsteil Dürrbrunn und den zweiten Kanalsanierungsabschnitt fällig. Als der Kämmerer die Rücklagenhöhe mit 244 000 Euro bezifferte und in Aussicht stellte, dass der Gemeindeanteil an den Anschaffungskosten für das neue Feuerwehrauto erst im Jahre 2017 kassenwirksam werden dürfte, fand so langsam ein Umdenken im Gemeinderat statt.
Lediglich die beiden Vertreter der DWV, Fritz Trautner und Ernst König, blieben ihrer ablehnenden Linie für eine solche Bestellung treu. Da fruchteten letztlich auch die Argumente nicht, dass es bei einer Bestellung bis zum Jahresende noch ein Auto mit der Euro-Norm 5 gebe und nicht schon das wesentlich teurere und auch wartungsintensivere der Euro-Norm 6.
Das Gremium beschloss, einen Zuschussantrag bei der Regierung zu stellen, ein baugleiches Fahrzeug zusammen mit der Gemeinde Pretzfeld zu bestellen und die Mittel im Finanzplan 2017 einzustellen.