Jeden Euro, den die öffentliche Hand investiere, ziehe sieben Euro an Privatinvestitionen nach sich. Schon deshalb sei die Städtebauförderung eine unglaubli...
Jeden Euro, den die öffentliche Hand investiere, ziehe sieben Euro an Privatinvestitionen nach sich. Schon deshalb sei die Städtebauförderung eine unglaubliche Erfolgsgeschichte, sagte Florian Pronold im Rathaus. Der Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit tourte mit der SPD-Bundestagskandidatin Doris Aschenbrenner durch die Region und nahm auf Einladung von Bürgermeister Timo Ehrhardt (SPD) an einem Fachgespräch zur Städtebauförderung teil.
Ehrhardt sieht in der Städtebauförderung ein herausragendes Instrument, um die Heimat lebenswert zu erhalten. Insgesamt stellte er 30 Projekte vor, die beendet oder am Laufen sind. Dazu zählen die Gestaltung des Parkplatzes in der Rosengasse, die Revitalisierung der KEZ-Brache, Errichtung einer Stadtterrasse oder Leerstandbeseitigungen, vor allem auch die Sanierung der Jahns-Bräu-Brache. Mit der Schaffung eines attraktiven Umfelds solle der ländliche Raum gestärkt und einer Abwanderung vorgebeugt werden, so Ehrhardt. Wobei dies nicht ohne die Regierung von Oberfranken als starken Partner möglich sei.
Pronold lobte Bürgermeister Ehrhardt für die nachhaltige Gestaltung seiner Kommune. Er sieht in der Städtebauförderung einen wichtigen Wirtschaftsfaktor, da das investierte Geld in der Region bleibe. Mit Programmen wie "die soziale Stadt" werde Vandalismus, Verfall und Leerstand entgegengesteuert und Lebensqualität geschaffen: "Dies ist ein Grund, warum wir wenige Glasscheibenviertel haben."
Ein Kernproblem sieht Pronold im Arbeitsmarkt, da seinen Worten zufolge Menschen tendenziell den Arbeitsplätzen hinterherziehen. Um das Land im Gleichgewicht zu halten, müsse weiter in ländliche Strukturen investiert werden. Wenn das Umfeld passt, sieht der Staatssekretär eine Chance für junge Familien, ihren Lebensmittelpunkt in den ländlichen Raum zu legen. Er beobachtet bereits einen Trendwechsel: Ländlicher Raum werde demnach wieder attraktiv für junge Familien. Die permanente Abwanderung in die Metropolen, die weite Teile Oberfrankens betroffen habe, stagniere langsam.
"Ist es schön, dort wo ich arbeite?"
Dies bestätigte Doris Aschenbrenner: Auch im IT-Bereich, aus dem sie komme, stelle man sich die Frage: "Ist es schön, dort wo ich arbeite?" Für Familien mit Kindern biete der ländliche Raum eben dieses Umfeld, ist die SPD-Bundestagskandidatin überzeugt. Und nicht nur das: In der Digitalisierung sieht sie eine riesen Chance für den ländlichen Raum.
MdB Hans Michelbach wusste: "Jeder fünfte, der von Oberfranken weggezogen ist, kommt wieder zurück." Michelbach lobte Ehrhardt und sein Stadtrat-Team und den Mut der Investoren. Er verwies auf die Jahns-Bräu-Brache, die als Erlebnisort mit Regionalbrauerei, Hotellerie, Brauereigaststätte, Biergarten, festen Markständen für regionales Handwerk, attraktiven Freiflächen und neuem Jahnturm als Landmarke saniert werden soll.
ga