Pretzfeld wächst

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Entwicklung  Die Gemeinde kommt mit dem geplanten Baugebiet "Geierstoß III" voran. Die Behörden geben grünes Licht.

von unserem Mitarbeiter Karl-Heinz Frank

Pretzfeld — Breiten Raum hat in der jüngsten Sitzung des Pretzfelder Marktgemeinderats die Behandlung der im Rahmen der frühzeitigen öffentlichen Auslegung eingegangenen Anregungen und Einwände der Träger öffentlicher Belange und der Bürger eingenommen. Sie alle bezogen sich auf die Aufstellung des Bebauungsplans "Geierstoß III" und der damit einhergehenden 1. Änderung des Flächennutzungsplans.
Dabei ist vorgesehen, am östlich Ortsrand an der Staatsstraße 2260 gelegen ein Baugebiet zu schaffen, das auf 4855 Quadratmeter die Schaffung von sieben Baurechten vorsieht. Dieses Vorhaben regte die Fachbehörden zu dem einen oder anderen Kommentar an.
So bewertete die Regierung von Oberfranken die Ausweisung von Bauland am östlichen Ortsrand aus städtebaulicher Sicht als durchaus kritisch. Vorzuziehen sei stattdessen der Ortskern selbst. Ganz grundsätzlich gibt die Regierung flächensparenden Siedlungsformen den Vorrang. Dem gegenüber machte Geschäftsleiter Hans-Jürgen Heimrath für die Gemeinde geltend, dass Pretzfeld in den kommenden zehn Jahren um 60 neue Einwohner wachse.

Wasserqualität genügt

Derzeit befinden sich laut Heimrath noch 15 Baugrundstücke im Ort in Privatbesitz. Sie stünden damit Bauwilligen vorerst nicht zur Verfügung. Auch würde sich nur der gewählte Bereich aufgrund der topografischen Lage für eine weitere Bebauung eignen.
Weiterhin stufte das Wasserwirtschaftsamt Kronach die Wasserversorgung zwar mengenmäßig als "stark eingeschränkt" ein. Die Qualität sei dank der Wasseraufbereitungsanlage aber ausreichend. Die Abwasserentsorgung im neuen Baugebiet soll im Trennsystem über den Abwasserzweckverband "Ehrenbach-Weilersbacher Gruppe" und somit über die Forchheimer Kläranlage erfolgen.
Für die Oberflächenentwässerung regten die Fachbehörden an, nach einer entsprechenden Überrechnung der Dimensionierung den bereits dort bestehenden offenen Graben auszubauen und mit Rückhaltemaßnahmen zu kombinieren, um dann in die Trubach zu entwässern. Ferner müssten Bodendenkmäler nach ihrem Bekanntwerden sofort angezeigt werden. Außerdem erinnerte das Amt an das bei Staatsstraßen geltende Bauverbot, das einen Bereich von 20 Meter von der Fahrbahn erfasst.
Ein Pretzfelder beantragte abschließend, für "Geierstoß II" und "Geierstoß III" sowie die Straße "Geierstoß" eine eigene Erschließungseinheit anzulegen. Bisher ist geplant, die Erschließung des Baugebiets über die bereits bestehenden Straßen "An der Ziegelhütte" und "Zum Börsfeld" verlaufen zu lassen. Diese Lösung würde aber wohl zu Straßenschäden durch den Schwerlastverkehr führen.

Zugänglich für alle

Auch wollte der Pretzfelder nicht einsehen, dass die Eigentümer von "Geierstoß II" ebenfalls mit den Kosten für ein Regenrückhaltebecken belastet werden sollen. Begründet werde die Maßnahme vonseiten der Gemeinde allerdings mit der daraus resultierenden Verbesserung der Oberflächenwasserableitung.
Das Gremium billigte die 1. Änderung des Flächennutzungsplans und den Bebauungsplan mit 12:0 Stimmen. Das bedeutet auch, dass der Plan jetzt öffentlich ausgelegt wird.