Finanzierung Beim Ausbau der Staatsstraße 2760 entscheidet sich der Gemeinderat für eine schlankere Variante. Mit dem eingesparten Geld will die Gemeinde eine Lücke im überörtlichen Radwegenetz schließen.
von unserem Mitarbeiter Karl-Heinz Frank
Pretzfeld — Der Marktgemeinderat Pretzfeld hat sich mit 14:1 Stimmen dafür ausgesprochen, beim Ausbau der Staatsstraße 2760 auf einen 1,50 Meter breiten Gehweg zu verzichten. Der Weg war ursprünglich auf dem 180 Meter langen Teilstück zwischen dem Schlossberg und der Bahnbrücke über der Trubach geplant gewesen.
Stattdessen stimmte der Gemeinderat jetzt der vom Staatlichen Bauamt vorgeschlagenen Errichtung eines Hochbords aus Naturstein mit einer Höhe 50 Zentimeter und einer Breite von 75 Zentimeter Breite über dem Trubachlauf zu. Zur Bachseite hin ist auch ein Geländer eingeplant.
Signal vom Landratsamt Laut Geschäftsleiter Hans-Joachim Heimrath entfällt damit auch die Eigenbeteiligung der Gemeinde, die bei Gesamtausbaukosten von ursprünglich 1,02 Millionen Euro immerhin 136 250 Euro betragen hätte.
Dafür will sich der Markt künftig laut Bürgermeisterin Rose Stark (SPD/Öko) verstärkt dem Bau der Radbrücke parallel zur Bahnüberführung widmen. Mit der Brücke könnte die Gemeinde eine weitere Lücke im überörtlichen Radwegenetz schließen.
Bei geschätzten Kosten in Höhe von 262 000 Euro - allein 130 000 Euro sind für den Brückenbau vorgesehen - kann die Gemeinde beim Lückenschluss auf keine finanzielle Förderung hoffen. Das hat inzwischen das Landratsamt der Gemeinde signalisiert.
Ein gleichzeitig von der Verwaltung bei der Regierung von Oberfranken eingereichter Antrag auf Städtebaufördermittel steht allerdings noch aus. Im Anschluss daran stellte Heimrath den Ausbau der Kreisstraße FO 16 von Hagenbach nach Hetzelsdorf vor. Dabei wäre auch die Ortsdurchfahrt von Poppendorf betroffen. Unter anderem müssten 1,50 Meter breite Gehwege in den Kurvenbereichen gebaut werden.
Bei Gesamtkosten von 1,76 Millionen Euro müsste sich der Markt Pretzfeld beim Gehwegbau mit 32 000 Euro engagieren. Davon abgezogen würde in diesem Zusammenhang allerdings noch eine Förderung von in Höhe von 7793 Euro.
Verlegung von Notleitungen Allerdings will sich das Gremium vor einer Unterzeichnung einer entsprechenden Vereinbarung erst noch vor Ort ein Bild von der Sachlage machen.
Dies gilt ebenso auf für den vorgesehenen Ausbau der Kreuzung an der St 2260 und der Kreisstraße FO 16 nach Hagenbach. Dort sehen die Pläne an der Einmündung der Kreisstraße die Schaffung einer Querungshilfe und im Bereich der Staatsstraße von zwei Bushaltestellen vor, wobei dort aber auch die Verlegung von Notleitungen für die gemeindliche Wasserversorgung beabsichtigt sind.
Finanzieller Hintergrund Ebenfalls nicht durchringen konnte sich die Runde zuvor zu einer Defizitvereinbarung mit der katholischen Kirchenstiftung St. Kilian für den Betrieb der örtlichen Kindertagesstätte. Vor einer Entscheidung wollen sich die Pretzfelder Markträte erst noch ein Bild vom finanziellen Hintergrund der Einrichtung machen. Zudem soll auch der Rechnungsprüfungsausschuss die Jahresrechnung des Kindergartens genau durchsehen.
Auch mit der Bestellung eines Jugend- und eines Seniorenbeauftragten tat sich der Gemeinderat an diesem Abend in Ermangelung geeigneter Kandidaten schwer. Das Thema wurde deshalb vom Pretzfelder Gemeinderat bis auf Weiteres zurückstellte.