"Potenziale weiterentwickeln"

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Die Wetterschutzhütte am Weißmain-Wanderweg wurde im vergangenen Jahr mit 80 Prozent aus dem Regionalbudget der Ile "Fränkisches Markgrafen- und Bischofsland" gefördert.
Die Wetterschutzhütte am Weißmain-Wanderweg wurde im vergangenen Jahr mit 80 Prozent aus dem Regionalbudget der Ile "Fränkisches Markgrafen- und Bischofsland" gefördert.
Werner Reißaus

Ile-Managerin  Vom Niederschlagsabflussmodell bis zur Wetterschutzhütte: Elena Büttner stellte dem Gemeinderat Ködnitz Projekte der Ile "Fränkisches Markgrafen- und Bischofsland" vor.

Es war für Elena Büttner die erste Vorstellungsrunde in den 14 Kommunen der Ile "Fränkisches Markgrafen- und Bischofsland" (FMB), und diese meisterte die neue Ile-Managerin am Montagabend im Gemeinderat Ködnitz mit Bravour.

Die gebürtige Bambergerin, die zuletzt das City-Management der Stadt Forchheim leitete, ist seit Oktober letzten Jahres die Nachfolgerin von Annabelle Ohla, die sich beruflich zur Stadt Nürnberg veränderte.

Elena Büttner verwies auf die Besonderheit der Ile-Region, die mit Kulmbach, Bayreuth und Hof aus drei Landkreisen bestehe und mit dem Frankenwald und dem Fichtelgebirge zwei Naturräume aufzuweisen habe. Sie umfasse nicht weniger als 284 Ortsteile mit einer Fläche von 35 700 Hektar und rund 41 000 Einwohnern.

Ziele der Ile-Region

Das Ile-Management wurde im September 2017 etabliert. Elena Büttner ging kurz auf die Ziele ein: "Stärken bündeln, Potenziale weiterentwickeln und über Gemeinde- und Landkreisgrenzen hinweg arbeiten."

Weitere Ziele seien eine engere Kooperation der Mitgliedsgemeinden sowie die Förderung, die Erhaltung und die nachhaltige Entwicklung der Region. Im Fokus stehe hier die Förderung der Bereiche Tourismus, Landwirtschaft und regionale Wirtschaft. Und daneben gelte es auch, Umwelt, Kunst, Kultur, Landschaftsschutz und Heimatpflege zu sichern und weiterzuentwickeln.

Eingehend auf die aktuellen Projekte der Ile FMB nannte Elena Büttner das derzeit ausgeschriebene Regionalbudget und das Niederschlagsabflussmodell. Hier sei die Gemeinde Ködnitz die Leitkommune. Gegenwärtig werde das Leistungsverzeichnis für die Planungsarbeiten erstellt. Wie die Ile-Managerin deutlich machte, handele es sich hier um ein sinnvolles, aber zugleich auch langwieriges Projekt.

Weitere Projekte bildeten die Umsetzung eines Kernwegenetzkonzeptes, die Initiative "boden:ständig" (eine landesweite Initiative mit Landwirten und Gemeinden zum Schutz von Boden und Gewässern) und die Optimierung der Freizeitwege.

Wieder 100 000 Euro zur Verfügung

Auch für dieses Jahr stehen der Ile FMB maximal 100 000 Euro zur Verfügung. Gefördert werden Kleinprojekte bis zu 80 Prozent der förderfähigen Nettokosten und maximal 10 000 Euro. Die Förderanfragen für das laufende Jahr 2022 müssen bis 14. Februar bei der Ile eingehen und der Umsetzungszeitrum endet am 20. September.

Zur Frage von Michael Heisinger (Rangen), ob auch kleinere Maßnahmen beim Hochwasserschutz für ein Regionalbudget infrage kommen, ließ Ile-Managerin Elena Büttner wissen, dass dies vorstellbar sei. Sie werde aber konkret bei der Förderstelle in Bamberg nachfragen.

Willy Kolb (SPD) verwies auf die jüngste Abstimmung des Gemeinderates zur beabsichtigten Ausweisung eines weiteren Gewerbegebietes der Gemeinde Himmelkron und wollte wissen, ob die Ile-Managerin, was die Beschleunigung des Verfahrens für das Niederschlagsabflussmodell der Ile FMB angeht, Einfluss nehmen kann. Denn er habe den Eindruck, dass die Gemeinde Himmelkron das vor sich herschiebt: "Dass ein Bürgermeister, dessen Gemeinde der Hauptverursacher des Niederschlagswassers ist, zugleich Vorsitzender dieser Ile ist, ist meiner Meinung nach komplett verkehrt." Die Ile-Managerin machte deutlich, dass ihr Einfluss hier begrenzt sei, aber sie werde die Anregung in das Gespräch mit Bürgermeister Schneider mitnehmen. "Es ist letzten Endes", sagte Büttner, "allein eine Entscheidung des Gemeinderates von Himmelkron und nicht der Ile."

Pro und Contra

Reinhard Kortschack (FW) hielt es für sinnvoller, die Projekte "Freizeitwege" und "boden:ständig" zu fördern, anstatt jährlich ein Regionalbudget mit 100 000 Euro bereitzustellen: "Das Geld ist ja nicht im Überfluss da!" Hierzu vertrat aber Zweiter Bürgermeister Heinz Mösch (CSU) eine ganz andere Meinung: "Es ist ein super Projekt, und das Regionalbudget ist ein Vorteil für uns und auch für Vereine."