von unserer Mitarbeiterin Evi Seeger Pommersfelden — Der Schuldenabbau hat in diesem Jahr absoluten Vorrang. Unter dieser Prämisse hat der Gemeinderat Pommersfelden den Haushalt 20...
von unserer Mitarbeiterin Evi Seeger
Pommersfelden — Der Schuldenabbau hat in diesem Jahr absoluten Vorrang. Unter dieser Prämisse hat der Gemeinderat Pommersfelden den Haushalt 2015 einstimmig verabschiedet.
Die Investitionsmaßnahmen der vergangenen Jahre in Dorferneuerungen, die Schulhaussanierung, den Turnhallenbau, die Rathauserweiterung, die Schaffung der Kinderkrippe und die Breitbanderschließung hatten die Verbindlichkeiten der Gemeinde weit über den Landesdurchschnitt wachsen lassen. Jetzt soll bei den Investitionen strenge Zurückhaltung geübt werden.
Dann könne man bis 2018 mit den Verbindlichkeiten wieder auf Landesniveau liegen, hoffte Kämmerer Fedor Glinka. Eine außerordentliche Kreditbildung in Höhe von 80 000 Euro hat Glinka in diesem Haushalt "noch ganz gut untergebracht".
Zum Jahresende 2014 hatte die Gemeinde noch eine Pro-Kopf-Verschuldung von 1115 Euro.
Bis Ende 2015 sollen die Schulden auf 2,8 Millionen, das entspricht 999 Euro pro Kopf, zurückgefahren werden.
300 000 Euro für Schuldendienst Das bedeutet für die nächsten Jahre eine Bindung von rund 300 000 Euro, die für den jährlichen Schuldendienst zu leisten sind.
Dennoch werden mit dem vorliegenden Haushalt noch einige Investitionen finanziert. Zum einen die weitere Erschließung eines Teilbereichs im Limbacher Gewerbegebiet. Wasserleitungen und Abwasserkanal liegen bereits, für Straßenbau, Oberflächenkanal und Regenrückhaltebecken werden noch 328 000 Euro benötigt, die im Haushalt eingestellt werden konnten.
Friedhofseingang ein Problem Vorgesehen sind auch Finanzmittel zur weiteren Verbesserung der Breitbandversorgung, für ein städtebauliches Entwicklungskonzept zusammen mit der Nachbargemeinde Frensdorf sowie für die Erneuerung des Eingangsbereichs am Sambacher Friedhof.
Die Friedhofsmauer ist einsturzgefährdet und Bürgermeister Hans Beck (Wählerblock Sambach) ist es gelungen, sie als letzte Maßnahme noch im Förderprogramm der aktuellen Dorferneuerung unterzubringen.
"Positiv entwickelt" haben sich die Steuereinnahmen der Gemeinde. Bei der Einkommensteuer ist gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 120 000 Euro zu verzeichnen.
Vorsicht bei Gewerbesteuer Auch die Schlüsselzuweisung liegt mit 472 000 Euro um fast 100 000 Euro über dem Vorjahr.
Etwas Vorsicht hat der Kämmerer beim Ansatz der Gewerbesteuer walten lassen. 800 000 Euro stehen im Haushalt 2015, noch im vergangenen Jahr hatte Glinka optimistisch 950 000 Euro angesetzt. Das tatsächliche Rechnungsergebnis des Jahres 2013 wies knapp 800 000 Euro aus.
Bei den Ausgaben ist die Kreisumlage mit 969 000 Euro wieder unter die Millionengrenze des Vorjahres gesunken.
Die Zuführung zum Vermögenshaushalt wird im vorliegenden Etat mit stattlichen 567 000 Euro ausgewiesen.
Nach der Finanzplanung für die Jahre bis 2018 soll sie sich auch weiterhin in ähnlicher Höhe entwickeln.
Der Haushalt 2015 hat ein Gesamtvolumen von 7,2 Millionen. Davon beansprucht der Verwaltungshaushalt 4,2 Millionen, der Vermögenshaushalt rund drei Millionen. Die Verabschiedung erfolgte einstimmig.