Gut 80 Mal am Tag schaut der Deutsche durchschnittlich auf das Display und 95 Prozent der Schüler sind im Besitz der Technik, die dahinter steckt: das Smart...
Gut 80 Mal am Tag schaut der Deutsche durchschnittlich auf das Display und 95 Prozent der Schüler sind im Besitz der Technik, die dahinter steckt: das Smartphone. Einen ebenso kurzweiligen wie informativen Abend veranstalteten die Realschule in Haßfurt und der Förderverein mit dem Vorsitzenden Günther Werner im Schulzenrum, um vor allem auf die Gefahren des Cybermobbings hinzuweisen.
Als Referent sprach der Kriminaloberkommissar Roland Schmied von der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle Schweinfurt. Er hatte auch gleich weitere Zahlen für die Zuhörer parat: Gut 200 Minuten täglich sind Schüler "online" und bewegen sich hier hauptsächlich in den sozialen Netzwerken. 92 Prozent der Jugendlichen haben einen eigenen Zugang zum WorldWideWeb in ihrem Zimmer - und hier beginnt aus Sicht des Polizisten das eigentliche Problem. "Viele Kinder und Jugendliche werden hier unbeaufsichtigt ihrem Schicksal überlassen, was dazu führt, dass private Fotos, Videos und auch Daten ins Internet gelangen und praktisch weltweit verfügbar werden". Das schnell gemachte Selfie im Badezimmer sehen dann auch gleich alle Mitschüler, und durch "teilen" und "liken" wird das Bild wie ein Flächenbrand weiterverteilt.
Kritisch bleiben!
Mit oftmals verheerenden Auswirkungen für die Kinder und Jugendlichen. "Selfies sind tödlicher als Haiangriffe weltweit", berichtete Roland Schmied und verwies auf die Selbstmordgefahr durch das Cybermobbing.
Doch auch Hilfestellungen hatte der Kriminalbeamte parat: "Chatte nur mit einer Person, die du auch persönlich kennst! Geben Sie nicht zu viel von sich preis - das Internet vergisst nichts! Nicht jede App ist vertrauenswürdig, bleiben Sie kritisch! Achten Sie unbedingt auf die Privatsphäre-Einstellungen der sozialen Netzwerke", riet der Fachmann weiter.
Eine Problematik musste aber auch Schmied unumwunden zugeben: Die Kinder sind mittlerweile technisch versierter als mancher Erwachsener und so können Jugendschutzeinrichtungen am heimischen PC sehr leicht von ihnen ausgehebelt werden. "Reden Sie daher offen mit Ihren Kindern über die Internetnutzung!" Weitere Hilfen bieten auch die App "Cybermobbing Erste Hilfe" oder die Beratungsstellen der Polizei.
sw