Das entspricht dem, was die bayerische Leitlinie zur Nahverkehrsplanung als "ausreichende Verkehrsbedienung" bezeichnet. Im Nahverkehrsplan des Landkreises heißt es: Als Ziele des ÖPNV hinsichtlich Betrieb und Qualität sei ein "durchgehender Takt mit einheitlichen und leicht merkbaren Abfahrtszeiten immer zu den selben Minuten (wenn möglich) mit z.B. auf Bahn oder anderen Buslinien optimierten Fahrplänen mit entsprechenden Umsteigebeziehungen" anzustreben.
Bewertung: Die Einführung der angestrebten Takte wäre ein Quantensprung für den ÖPNV im Landkreis.
2. Regionaler Omnibusbahnhof
"Ziel sollte es für den Fahrgast sein, der mit dem Regionalbus oder Stadtbus aus dem Landkreis nach Bamberg fährt, umsteigefrei den Bahnhof zu erreichen als auch ohne weiteren Umstieg Anschluss an die Stadtbusse zu erhalten", lautet eine der größten Herausforderungen für die Verkehrsplaner, die zu dem Schluss kommen: "Im Ergebnis wird die Realisierung eines regionalen Busbahnhofes für notwendig gehalten." Doch für die Realisierung ist der Landkreis auf die Stadt Bamberg angewiesen.
Gemeinsam haben Stadt und Landkreis bereits vor über zehn Jahren ein Areal ins Auge gefasst, das auch in der aktuellen Fortschreibung des Nahverkehrsplans auftaucht. "Es wird angestrebt, im Rahmen der Bahnsteigverlängerung am Bahnhof Bamberg verbunden mit der Erneuerung der Unterführung Zollnerstraße, den Regionalen Omnibusbahnhof zu errichten."
Bewertung: "Es wird angestrebt ...", bedeutet übersetzt: Der Wunsch ist da, doch er dürfte vorerst unerfüllt bleiben. Denn die Bahn will das Gelände erst nach dem ICE-Ausbau durch Bamberg freigeben. Alternativen dazu sehen die derzeit Verantwortlichen in Stadt und Landkreis nicht.
3. Rufbusse/Bedarfsverkehr
Für kleine Orte unter 1000 Einwohner außerhalb der Hauptkorridore soll die ÖPNV-Anbindung mit vier Fahrtenpaaren pro Tag gesichert werden. Teils sind diese auch als Bedarfsverkehr möglich. Das heißt, der Liniendienst müsste über eine Art Rufbus-/Ruftaxi-System gesichert werden. Angestrebt wird eine "einheitliche Lösung für alle Angebote, "die verschiedene Wege der Buchung eröffnet (Anruf, Internet, mobile Webseite/App)". Rufbusse sollen im Gegensatz zu Anrufsammeltaxis zuschlagfrei nutzbar sein. Eingeführt werden sollen die Bedarfsverkehre "im Rahmen der Überplanung in den Jahren 2020/2021".
Bewertung: Rufbusse sind in der Theorie die beste Lösung für den dünn besiedelten Raum. Doch bisherige Versuche im Landkreis sind bis auf einen mangels Nachfrage gescheitert. Ob eine einheitliche und einfachere Buchung daran etwas ändert, wird sich zeigen müssen.
4. 365-Euro-Ticket
Der Nahverkehrsplan geht darauf nicht ein.
Bewertung: Das 365-Euro-Ticket macht nur dort Sinn, wo ein ausgebauter ÖPNV vorhanden ist.
5. Bessere Fahrgastinformation
Die Fahrgastinformation für (potenzielle) Nutzer des Regionalverkehrs ist in den Hauptbereichen Bahnhof und ZOB/Promenade äußerst mangelhaft. Das erkennen auch die Macher des Nahverkehrsplans. In Ermangelung eines ROB seien "zumindest temporäre Lösungen zu finden" die den Standard "spürbar anheben, besagt das Maßnahmenpaket für den Nahverkehrsplan.
Bewertung: Eine spürbare Anhebung des Standards ist nicht nur wünschenswert, sondern dringend erforderlich. Wenn tatsächlich wenigstens temporäre Lösungen gefunden werden, ist das zu begrüßen.