Öle der Bibel haben Heilkräfte

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Irmgard Ginzel lässt die Besucher an den Ölen riechen.
Irmgard Ginzel lässt die Besucher an den Ölen riechen.
Öle aus der Bibel kann man kaufen. Fotos: Carmen Schwind
Öle aus der Bibel kann man kaufen. Fotos: Carmen Schwind
 

Auch wenn manche heutzutage unter anderem Namen bekannt sind: Über 1000 Öle und Pflanzen sind in der Heiligen Schrift erwähnt. Am häufigsten kommt darin Weihrauch vor. Eine Diakonie-Leiterin informierte in Gößweinstein.

Der ein oder andere Besucher des Vortrages "Öle der Bibel" von Irmgard Ginzel, Leiterin der Diakonie Gräfenberg, ist dann doch etwas überrascht, als die Referentin erzählte, dass in der Bibel über 1000 Öle und Pflanzen erwähnt werden. "Manche stehen unter anderem Namen, als sie uns bekannt sind, drin", ergänzt Irmgard Ginzel und lässt ein Salböl umgehen, das sie am Vortag aus in der Bibel erwähnten Ölen nach altem Rezept hergestellt hat.
"Öl, das aus einer Pflanze kommt, kann man einfach nicht in einem Labor herstellen", trägt sie vor. Denn es wirke immer die gesamte Energie der Pflanze auf den Menschen. Die Öle würden das Wesentliche einer Pflanze, ihre Seele, Lebenskraft und ihr Energiepotenzial darstellen. "Pflanzen bilden das ätherische Öl vorwiegend zu ihrer eigenen Gesunderhaltung und zur Abwehr von Krankheiten, deshalb hilft es auch dem Menschen", so die Referentin.


Nicht wasserlöslich

Sie erklärt weiter, dass es sich bei ätherischen Ölen um eine Mischung aus unterschiedlichen biochemischen Substanzen handelt, die von den Pflanzen produziert und in verschiedenen Pflanzenteilen in den Öldrüsen gespeichert werden. Öle sind nicht wasserlöslich, weshalb sie mit Emulgatoren wie beispielsweise Sahne, Milch, Honig oder Salz gemischt werden.
Bei ätherischen Ölen handelt es sich um hochprozentige Stoffe, die nicht pur auf die Haut aufgetragen werden dürfen. Außerdem überrascht Irmgard Ginzel ihre Zuhörer, als sie ihnen vorrechnet, dass man für einen Liter ätherisches Öl beispielsweise bis zu 5000 Kilogramm Rosenblätter, 7000 Kilogramm Melissenkraut oder etwa acht Millionen Jasminblüten benötigt. Hergestellt werden ätherische Öle mittels Wasserdampfdestillation, Kaltpressung, Extraktion, Mazeration oder Enfleurage.


Im Psalm 45

Danach stellt Irmgard Ginzel das erste Bibelzitat vor. In Psalm 45, Vers 8, heißt es: "Nach Myrrhen, Aloe und Cassia riechen deine Kleider." Die Referentin erklärt, dass Myrrhe positiv auf Leber und Lunge wirkt, aber auch alternde Haut gut pflegt. "Dann hilft das ja gegen Falten", freut sich eine Zuhörerin.
Mit Aloe sei in der Bibel das Sandelholz gemeint, erläutert Irmgard Ginzel. Dieses helfe unter anderem gegen Darmprobleme. Außerdem könne man Kleidung damit räuchern, um diese von Schädlingen zu befreien. Cassia ist als Zimt bekannt. "Das ist ein warmer, sinnlicher Duft, der an Weihnachten erinnert. Cassia wirkt antirheumatisch und gegen Pilzkrankheiten", trägt die Referentin vor.


Vogelblut und Zedernholz

Im dritten Buch Moses, Kapitel 14, ist beschrieben, wie Aussatz geheilt werden soll. Hierzu wird - neben Vogelblut - Zedernholz und Ysop verwendet. "Aus Zedernöl kann man ein Massageöl herstellen. Es dient auch als Insektenschutz und hilft bei Erschöpfung. Gemischt mit Olivenöl hilft es bei schweren Beinen", weiß Irmgard Ginzel. Sie erzählt, dass auch heute noch Köche Ysop zum Würzen von Lamm nehmen. Es wird genommen, um den Blutdruck zu erhöhen und gilt als allgemein stärkendes Mittel.


Zypresse gegen Insekten

Im Buch Genesis verlangt Gott von Moses, eine Arche aus Zypressenholz zu bauen. "Man nahm das gern zum Bauen, weil es gut riecht und Insekten abhält", erklärt die Referentin. Zudem sagt man dem Zypressenholz eine abschwellende und krampflösende Wirkung nach. Ganz aufmerksam hören die Zuhörerinnen zu, als Irmgard Ginzel erklärte, dass es gegen Cellulitis helfe. "Das ist doch was für unser Alter", scherzt eine Dame.
Am meisten ist in der Bibel vom Weihrauch zu lesen, denn er wird vorwiegend zum Räuchern eingesetzt. Die Referentin berichtet, dass dies damals getan wurde, um Keime abzutöten. Weihrauch soll aber auch eine entzündungshemmende Wirkung haben. Im Buch Exodus soll Mose nach dem Wunsch Gottes mit wohlriechendem Galbanum arbeiten. Irmgard Ginzel empfiehlt, ein paar Tropfen durchblutungsförderndes Galbanumöl mit Olivenöl zu mischen und dieses als Massageöl zu nutzen.
Es soll auch gegen Abszesse und Furunkel wirken. Die Referentin geht auch auf Myrte, Zistrose, Benzoin und Narde ein. Im Neuen Testament wird beschrieben, dass Maria Magdalena Jesus mit Nardeöl die Füße salbte.