Ekkehard Roepert Die Stadt hat ein Problem, ihre Obdachlosen unterzubringen. Alexander Dworschak, Geschäftsführer der städtischen Wohnungsbau- und Sanierung...
Ekkehard Roepert
Die Stadt hat ein Problem, ihre Obdachlosen unterzubringen. Alexander Dworschak, Geschäftsführer der städtischen Wohnungsbau- und Sanierungsgesellschaft (GWS) hatte schon jüngst bei den Haushaltsberatungen Alarm geschlagen: Die Zahl der Obdachlosen, die jahrelang bei um die 80 lag, sei "sprunghaft gestiegen - auf 116 Parteien". Über die Ursachen könne er nur spekulieren, sagte der GWS-Geschäftsführer; vermutlich kämen immer mehr Obdachlose aus dem Landkreis nach Forchheim.
Auch im Bauausschuss am Montag waren die Obdachlosen ein Thema: Für sie und notfalls auch für Flüchtlinge, soll ein Wohncontainer in der Jean-Paul-Straße 21 aufgestellt werden. Wie Gerhard Zedler, Chef des Bauamtes, den Stadträten sagte, sei der Container ein Geschenk der Deutschen Bahn. Maximal vier Menschen fänden Platz in der fünf mal sechs Meter großen Notunterkunft.
Reinhold Otzelberger (SPD) protestierte gegen diese "gestaltungsschwache Lösung": Jahrelang habe die Stadt versucht, in jener Gegen "das Wohnumfeld zu verbessern - und jetzt stellen wir einen Container in der Jean-Paul-Straße auf". Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WUO) sagte allen Protestierenden: "Ihr werdet staunen, was wir künftig noch beschließen werden."
Damit deutete er an, dass die Stadt im Notfall nicht wählerisch sein kann. "Es gibt nur noch zwei Betten und eine Wohnung für Obdachlose", warnte Alexander Dworschak. Der Vorteil des Containers: Er sei binnen 48 Stunden "aktivierbar". Daher auch der Standort Jean-Paul-Straße. Dort sei ein Anschluss an den Kanal.
Fall für den Stadtrat?
Heike Schade (FGL) befürchtete, das Provisorium könnte sich "zementieren". Der Fall sollte im Stadtrat debattiert werden, forderte Schade. OB Stumpf lehnte ab: Darauf lasse er sich nicht ein. "Wenn am Freitag ein Strafgefangener aus dem Gefängnis entlassen wird und mich in der Bürgersprechstunde nach einer Unterkunft fragt, dann muss ich ihm etwas anbieten können", sagte Stumpf.