Nostalgiker auf der Dampfbahn

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Heizer Jürgen Lerch schaufelt in Ebermannstadt Asche. Fotos: fra-press
Heizer Jürgen Lerch schaufelt in Ebermannstadt Asche.  Fotos: fra-press

Jubiläum  Seit vier Jahrzehnten beschwört der Ebermannstadter Verein "Dampfbahn Fränkische Schweiz" jene Zeiten herauf, als die Züge noch mit Kohle liefen.


von unserem Mitarbeiter KaRL-Heinz Frank

Forchheim — Mit einem Bahnhofsfest, zu dem über 5000 Besucher mit Autos, Bussen oder eben auch mit der Bahn nach Ebermannstadt gekommen waren, feierte die "Dampfbahn Fränkische Schweiz" (DFS) ihr 40-jähriges Bestehen.
Die Besucher konnten dabei unter anderem auch eine Sonderfahrt mit den beiden altehrwürdigen Dampfloks vom Typ 64491 und einer ELNA 6 auf der vereinseigenen Strecke durch das romantische und landschaftlich reizvolle Wiesenttal nach Behringersmühle buchen.
Oder sie konnten sich auf den Gleisen im Bahnhofsbereich mit einer Handhebel-Draisine vorwärts bewegen, die das Deutsche-Bahn-Museum in Nürnberg den Ebermannstadtern ausgeliehen hatte.
Wie gewohnt war auch der DFS-Betriebshof ein stark frequentierter Anlaufpunkt, wo die Gäste von Siegfried Fuchs und seinen 20 Helfern die verschiedenen Loks, Triebwagen und Waggons erklärt bekamen. Der 27 Jahre alte Lokführer Michael Pfändner berichtete seinerseits von seiner Ausbildung. Wer wollte konnte aber auch dem 55-jährigen Heizer Jürgen Lerch zuschauen, wie er Asche aus der Rauchkammer der 1940 in Betrieb gegangenen Dampflokomotive 8 schöpfte. Im Nachhinein betrachtet, war es für die Freunde der Dampfeisenbahn und auch für Historiker ein Glücksfall, als im Jahr 1974 einige von Eisenbahnen begeisterte Idealisten in Ebermannstadt den Verein "Dampfbahn Fränkische Schweiz" (DFS) ins Leben riefen.

Vier Loks

Zu einer Zeit also, als die Dampfloks der damaligen Deutschen Bundesbahn schon in den letzten Zügen lagen. Als zwei Jahre später die Strecke zwischen Ebermannstadt und Behringsmühle stillgelegt wurde, machten es sich die Bahn-Enthusiasten schnell zum Ziel, die 16 Kilometer lange Strecke durch das Wiesenttal zu erhalten und auf ihr einen historischen Zugbetrieb einzurichten.
Heute verkehren dort vier vereinseigene Dampfloks mit inzwischen neuen Kesseln, drei Diesellokomotive sowie zwei Triebwagengarnituren und auch zwölf historische Reisezugwagen. Aber auch ein Besuch des Heimatmuseums lohnte sich für die Besucher. Umlagert war in Ebermannstadt aber vor allem auch der Stand für Modellbauer, wo sich leidenschaftliche Sammler nach Kostbarkeiten umsahen.