Einige haben mir schon erzählt, dass es sie etwas verärgert, weil sie in ihren Familien eigentlich genug junge Leute hätten, die ihnen das alles erklären könnten. Aber die haben natürlich meistens nicht die Geduld dazu. Ich finde es dann toll von den Senioren, sich bei so einem Kurs anzumelden.
Wie kann man sich den Ablauf des Kurses vorstellen?
Mein erster Kurs war etwas chaotisch. (lacht) Ich hab eine schöne Powerpoint-Präsentation vorbereitet. Aber ich habe schnell gemerkt, dass das so nichts wird. Also habe ich mich zu jedem der Kursteilnehmer hingesetzt und ihnen alles am Handy erklärt. Das hat dann auch ziemlich gut funktioniert.
Worum geht es in dem Seminar dann konkret?
Ich fange immer bei den Basics an. Das heißt, ich beginne bei den allgemeinen Funktionen und der Nutzung. Ich erkläre zum Beispiel den Unterschied zwischen WLAN (Wireless Local Area Network, zu deutsch: lokales Funknetz) und den mobilen Daten.
Ich erstelle mit den Senioren eine gemeinsame Whatsapp-Gruppe, in der wir dann das Verschicken von Bildern, Sprachnachrichten und auch Videoanrufe üben. Ich bin bisher immer für den Videoanruf dann aus dem Raum herausgegangen und alle waren total verblüfft. "Warum sehen wir denn da jetzt unseren Dozenten?", haben sich einige gefragt. Es gibt immer auch eine Menge zu lachen und die Stimmung ist sehr locker.
Es gibt auch Gefahren im Internet. Sind diese bei Senioren anders oder noch "gefährlicher"?
Darauf weise ich natürlich auch ausdrücklich hin. Ich bin da ehrlich und offen. Manche Informationen sollten nicht im Internet landen und auch in manchen Gruppen sollten die Leute besser nicht sein. Ich erkläre auch die Unterschiede zwischen Facebook, Instagram und Whatsapp, aber auch, dass die alle zusammenhängen.
Warum machen Sie die Kurse?
Ich verdiene daran nicht wirklich etwas. Ich sehe das eher als Ehrenamt und es macht mir einfach viel Spaß.
Das Interview führte
Theresa Schiffl.