Neustart wie eine Befreiung

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Für jahrzehntelanges Singen zeichnete der Gesangverein Unterwaiz treue Chormitglieder aus.
Für jahrzehntelanges Singen zeichnete der Gesangverein Unterwaiz treue Chormitglieder aus.
Horst Wunner

Er hatte vorher nur zwei Singstunden zur Verfügung, aber fast nichts verlernt: In gewohnter Güte intonierte der Gesangverein Unterwaiz zu Beginn seiner Jahresversammlung das Volkslied "Horch was...

Er hatte vorher nur zwei Singstunden zur Verfügung, aber fast nichts verlernt: In gewohnter Güte intonierte der Gesangverein Unterwaiz zu Beginn seiner Jahresversammlung das Volkslied "Horch was kommt von draußen rein" und einen Song von Elvis Presley. Vorsitzender Roland Meixensberger formulierte es gleich treffend: "Wir mussten wegen Corona über zwei Jahre stumm sein, jetzt wieder singen zu dürfen ist wie eine Befreiung."

Rückblickend sagte er: "Die Pandemie hat uns völlig ausgebremst, keine Proben, keine Veranstaltungen." Das einzig Gute sei gewesen, im Saal des Altenploser Feuerwehrhauses einen Probenraum gefunden zu haben, der akustisch bestens passe. "Wir würden dort gerne auf Dauer bleiben", umschrieb er seinen Wunsch.

Optimismus verbreitete Chorleiter Günter Fischer, denn nach seiner Einschätzung müsse man sich keine Sorgen um den Fortbestand der Sängerschar machen. 41 Aktive seien eine stolze Zahl. Der Schwerpunkt der nächsten Wochen werde die Einstudierung von Chorsätzen für den großen Liederabend am 19. November sein, weiter bereite man sich auf das Adventssingen am 11. Dezember vor. Eine Bitte von ihm noch: "Besonders in den Stimmlagen Bass und Sopran suchen wir Verstärkung."

Marianne Schönauer und Alfred Gradl bescheinigten anschließend eine gute Finanzlage, die Neuwahlen ermöglichten nach einer Satzungsänderung erstmals die Führung des Vereins durch drei gleichberechtigte Vorsitzende. Gewählt wurden Hildegard Dieckmann, Edeltraud Fischer und Leonard Pötzl.

Gleichzeitig verabschiedete man den sehr rührigen bisherigen Vorsitzenden Roland Meixensberger und seinen Stellvertreter Klaus Hacker. Mit stehenden Ovationen drückte die Versammlung ihren Dank an die beiden aus.

Die weiteren Ergebnisse der Wahlen: Schriftführerin Barbara Osterndorff, Stellvertreterin Tanja Hübner, Kassier Marianne Schönauer, Stellvertreter Alfred Gradl, Notenwart Ernst Wagner, Stellvertreterin Monika Kohler. Die Beiräte heißen Norbert Ruckdeschel, Klaus Hacker und Roland Meixensberger, die Revisoren Karlheinz Schuder und Dieter Kohler.

Die Ehrungen

Urkunden, Nadeln und Geschenke erhielten Alfred Gradl, Gudrun und Roland Meixensberger, Edith Müller, Anne Nehlig, Leonard Pötzl und Hans Kopp (alle für zehn Jahre Singen im Chor), Margitte Fischer und Klaus Hacker (beide 40 Jahre) sowie Norbert Ruckdeschel (50).

Letzterer stand noch ganz im Blickpunkt, weil er dem Gesangverein nicht nur seine Stimme lieh, sondern auch ein halbes Jahrhundert mit an vorderster Front im Vereinsleben stand. Nach 26 Jahren Singen wurde Ursula Kellner verabschiedet. hw