Karl-Heinz Hofmann Beim 5. Onkologiegespräch gab es neben vielen Informationen Fitnessübungen und neue Therapien bei Kopf-, Halstumoren und Lungenkrebs.

Die Neuerungen in der Immuntherapie dieser Tumore, der personalisierten zielgerichteten Therapien und die Fortschritte der Chirurgie und Strahlentherapie geben vielen Patienten Hoffnung auf ein langes Leben bei guter Lebensqualität: das war eine der Kernaussagen im Onkologiegespräch im historischen Rathaus in Kronach, an dem mehrere Fachärzte teilnahmen und referierten.

Chirurgische Ansätze

Chefarzt Dr. Böger (SRH Zentralklinikum Suhl) berichtete über chirurgische Ansätze der Therapie von Kopf-Hals-Tumoren. Er zeigte eindrucksvoll wie neue Methoden und unterstützende Maßnahmen nicht nur das Überleben der Patienten verbessern, sondern vor allem auch das Sprechen und eine natürliche Nahrungsaufnahme ermöglichen.

Über neue Erkenntnisse bei lokal fortgeschrittenen Kopf- Hals-Tumoren berichtete Professor Gerhard Grabenbauer (Strahlentherapie Coburg). Er stellte Untersuchungen zu Tumoren vor, die HPV-positiv sind. Der "Human Papillomvirus" verursacht Geschlechtskrankheiten und kann sich durch Warzen auf der Haut und im Genitalbereich bemerkbar machen. In den USA steigt die Anzahl dieser Tumore bei männlichen Patienten kontinuierlich. Auch in Deutschland wird ein Anstieg HPV-positiver Kopf-Hals-Tumoren bei Männern in den nächsten zehn Jahren erwartet.

Gerade für diese Tumore ist es wichtig, neue Konzepte der Therapie zu entwickeln.

Dr. Thomas Stauch (Adelsberg-Klinik Bad Berka), informierte über die neue Immunonkologie. Sie ist nicht nur die fünfte Säule der onkologischen Therapien, sondern gibt Hoffnung für die Bekämpfung vieler Krebsarten. Immunonkologische Therapien sind hochwirksam und gut verträglich. "Hier liegt die Zukunft", sagte Stauch.

Dr. Claus Steppert (Klinikum Bayreuth) griff das Thema auf und sprach über personalisierte und zielgerichtete Therapien. Mutationen, die zur Entstehung des Krebses geführt haben, werden hierbei untersucht und mit zielgerichteten Medikamenten behandelt. Das sei ein weiterer Schritt zur individualisierten, auf den Patienten zugeschnittenen Therapie.

Über den Verein "Gemeinsam gegen Krebs" und seine zahlreichen Aktivitäten informierte die Vorsitzende Martina Stauch. Birgit Schmitt, die Leiterin der Sportgruppe des Vereins, zeigte ein kleines Spektrum des Programms der Sportgruppe und nahm die Teilnehmer der Veranstaltung zu einer Bewegungs- und Entspannungsreise mit. Alle hatten ihren Spaß an der sportlichen Abwechslung. Sie reichte von Neurofitness über Wellnessdrumming bis hin zu Yogafeeling und Klangschalenmeditation. Die Fachärzte und Teilnehmer waren sich einig, es war eine gelungene Veranstaltung.