Sauerteig verteidigt auch den Vorstoß, eine Freiflächengestaltungssatzung zu erlassen, die auch Vorschriften für die Gestaltung privater Vorgärten enthalten könnte. Den Antrag dafür hatte sein Bruder und jetziger Oberbürgermeister Dominik Sauerteig noch in der vorherigen Wahlperiode eingebracht. Es gehe um den Schutz der Artenvielfalt und um die Anpassung der Stadt an die Folgen des Klimawandels, betont Stefan Sauerteig. Für die SPD-Fraktion sei klar, dass eine solche Satzung mit Beteiligung der Bürger entwickelt werden müsse.
Manche Anträge stelle die SPD erst gar nicht, weil sich die entsprechenden Bürgeranliegen durch direktes Gespräch mit der Verwaltung klären ließen, sagt Sauerteig. Dieses Vorgehen sei zwar weniger öffentlichkeitswirksam, aber "im Bürgerinteresse", weil schneller Ergebnisse erzielt werden.
Einige der SPD-Themen hat der jetzige Fraktionsvorsitzende Norbert Tessmer schon in seinen sechs Jahren als OB betrieben, wie den Bau des Klinikums auf dem BGS-Gelände, zum Beispiel. Allerdings musste erst der Freistaat Bayern überzeugt werden, dass ein Neubau sinnvoller ist als eine Sanierung des Klinikums in der Stadt, wo es kaum mehr Erweiterungsmöglichkeiten gibt.
Freilich haben weder Stadt noch Klinikum GmbH bislang das Grundstück vom Bund erwerben können, obwohl Verhandlungen schon seit 2016 laufen, wie Tessmer sagt. Aber die SPD habe den Besuch des Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion, Rolf Mützenich, genutzt, um das Thema noch mal an den zuständigen Minister heranzutragen. Tessmer: "Mehr können wir nicht tun!" Er will sich außerdem dafür einsetzen, dass die Bands, die seit Jahren ein Gebäude in der Von-Gruner-Straße nutzen, das weiterhin tun können.
Karussellbahn wiederbeleben?
Auch die Bahn-Anbindung ist eins der Themen, die Tessmer schon als OB beschäftigten. Einem Schienen-Lückenschluss nach Thüringen stehe die Fraktion positiv gegenüber, sagt er, vermeidet es aber tunlichst, sich festzulegen, wo die Trasse denn verlaufen könnte. Klar sei nur, dass dafür keine Wohnhäuser fallen dürfen, betont er. Wenn schon Lückenschluss, solle auch über eine Wiederbelebung der "Karussellbahn" nachgedacht werden, der Verbindung von Neustadt durchs Steinachtal nach Sonnefeld und Ebersdorf.
Noch nicht erledigt ist der Antrag "Gedenkort jüdisches Leben". Anlass ist das Gedenkjahr "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland". Es gehe darum, ein Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen, betonen Aydin, Sauerteig und Tessmer.