Nach der indischen Messe wird gegessen

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Erst zelebriert Pater Thomas Muttam am Sonntagabend eine Messe nach indischem Ritus, dann zeigt er Bilder und tischt typisch indisches Essen auf. Foto: Sonja Adam
Erst zelebriert Pater Thomas Muttam am Sonntagabend eine Messe nach indischem Ritus, dann zeigt er Bilder und tischt typisch indisches Essen auf.  Foto: Sonja Adam

Pater Thomas Muttam ist seit zwei Jahren in Kulmbach. Jetzt zeigt der katholische Ordensmann, wie gläubige Christen in Indien nach syro-malabarischem Ritus ...

Pater Thomas Muttam ist seit zwei Jahren in Kulmbach. Jetzt zeigt der katholische Ordensmann, wie gläubige Christen in Indien nach syro-malabarischem Ritus die heilige Messe feiern. Anschließend lädt er zum indischen Essen.
Pater Thomas Muttam stammt aus Kerala in Indien. Für morgen hat er sich etwas Besonderes ausgedacht. Um 19 Uhr lädt er alle Interessierten zu einer syro-malabarischen Messe in die St.-Hedwigs-Kirche ein. "Nach der Messe, der Qurbana, zeige ich Bilder von der Reise nach Indien, an der 17 Gemeindemitglieder teilnahmen. Und außerdem gibt es indisches Essen", verrät der Geistliche und hofft auf regen Zuspruch.


Koriander und Kurkuma

Kredenzt wird Suppe nach einem traditionellen Rezept, aber auch Hähnchen- und Rindfleisch mit Gemüsecurry und Reis stehen auf dem Speisenplan. "Auf jeden Fall muss mit Curry, Koriander und Kurkuma gewürzt werden", verrät er.
Vorbereiten wird die Speise der Asylbewerber Usama Al Hawi, ein Koch, der auch in Saudi Arabien schon indisch gekocht hat. Über eine Flüchtlingshelferin sei der Kontakt zustande gekommen, so Muttam, der sich freut, den deutschen Katholiken zeigen zu können, wie man in seinem Heimatland eine Messe feiert. "Die wenigsten Menschen wissen, dass es 23 Riten in der katholischen Kirche gibt", sagt Thomas Muttam.
Der syro-malabarische Ritus geht auf den Apostel Thomas zurück. "Er kam mit einem Handelsschiff im Jahr 52 nach Christus nach Indien, an die Malabarküste", erzählt der sympathische Pater.
Dort verbreitete er zunächst die frohe Botschaft, missionierte die Region und gründete sieben Gemeinden und sieben Kirchen. "Im syro-malabarischen Ritus ist die ganze Liturgie anders. Es sind viel mehr bedeutende Gesten dabei. Bei der Wandlung breitet der Priester nicht nur die Hände aus, sondern kreuzt die Arme", nennt Thomas Muttam einige Details. Auch werde viel Weihrauch ausgebracht.
Auch die Musik wird stimmen. Dafür sorgen Roselyn Adukanil, Wolfgang Gebert an der Orgel und Kirchenmusikerin Michaela Axtner mit ihrem Chor. Sogar indische Instrumente kommen zum Einsatz.
"Für mich ist es wichtig, dass ich den Menschen einmal zeigen kann, was mich geprägt hat", erklärt der Pater und hofft auf großes Interesse. "Es wird auf jeden Fall schön und auch sehr feierlich", verspricht er.
"Wenn ich sehe, was in Deutschland alles weggeschmissen wird, dann tut mir das weh", sagt Thomas Muttam. Daher werde er bei der Messe für sein Kinderheim in Indien sammeln.